(ots) - Zum ersten Mal in der Geschichte des
sachsen-anhaltischen Fußballs musste am vergangenen Wochenende ein
kompletter Spieltag in den untersten Klassen wegen
Schiedsrichter-Mangels abgesagt werden. In Halle sind insgesamt 15
Spiele in den Stadtklassen und in der Stadtliga ausgefallen. Das
berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Mittwochausgabe). Ein Grund: Viele Schiedsrichter haben hingeworfen,
weil die Aggressivität gegenüber den Unparteiischen auf den
Sportplätzen und in den Stadien in den vergangenen Jahren stark
zugenommen hat. Der Mangel an Schiedsrichtern im Herrenbereich des
Fußballs ist nicht nur ein Problem in Halle. "Wir haben damit auch
in Sachsen-Anhalt insgesamt zu kämpfen", sagt Markus Scheibel,
Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses beim Fußballverband
Sachsen-Anhalt. Deutlich sind die Zahlen in den vergangenen Jahren
zurückgegangen. Im Januar 2016 gab es in Sachsen-Anhalt noch 1622
Unparteiische. Innerhalb eines Jahres ist die Anzahl um rund acht
Prozent auf 1487 zurückgegangen. Laut Landesklasse-Referee Tim
Treizel sind Bedrohungen, Beleidigungen und Gewalt gegen
Schiedsrichter mittlerweile an der Tagesordnung. "Da spielt es keine
Rolle, ob das Amateur- oder Profifußball ist", sagt Treizel. "Auch
ich hatte schon Angst, auf dem Rasen zu stehen", sagte er der
Zeitung. "Wir werden beleidigt und bepöbelt. Es gibt Tritte gegen
unsere Kabinentür, wir werden mittlerweile auch von den Ordnern zum
Spielfeld und zurück begleitet", sagte Treizel weiter. Hinzu komme
eine hohe körperliche und zeitliche Belastung.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin(at)mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell