(ots) - Der Präsident des Zentralrats der Juden in
Deutschland, Josef Schuster, hat sich im phoenix-Kamingespräch mit
Elmar Theveßen (Sonntag 1. Oktober 2017, 13.00 Uhr) besorgt über das
Ergebnis der Bundestagswahl geäußert: "Dieses Wahlergebnis habe ich
befürchtet. (...) Es gibt auch Menschen, die sich tatsächlich jetzt -
ich glaube erstmals - die Frage gestellt haben, gibt es tatsächlich
die dauerhafte Sicherung jüdischen Lebens in Deutschland oder sind
wir so weit, dass wir uns Gedanken machen müssen, Deutschland zu
verlassen", führte Schuster aus. Er selbst sehe diese Situation
aktuell aber nicht gegeben: "Wir dürfen ja nicht vergessen, immerhin
87 Prozent der Wähler haben sich ja für die demokratischen Parteien
entschieden."
Bezogen auf die AfD hoffe er, dass es gelinge, die Partei in den
kommenden vier Jahren zu demaskieren. Jetzt habe sie sich zwar gegen
die Zuwanderung von Muslimen gewandt, doch: "Ich glaube, wenn es
opportun ist, ist diese Partei in der Lage, gegen alle Minderheiten
zu agieren, und da schließe ich Juden und jüdisches Leben definitiv
mit ein", sagte Schuster. Vertreter der AfD hätten dagegen
artikuliert, sie seien ja letztendlich gut für jüdisches Leben in
Deutschland und hätten eine Schutzfunktion. Josef Schuster: "Da muss
ich ehrlich sagen: Wenn ich auf die Schutzfunktion einer Partei wie
der AfD angewiesen bin als Jude in Deutschland, ich glaube, dann wäre
die Zeit gekommen, dieses Land zu verlassen."
Das gesamte Interview zeigt phoenix am 1. Oktober 2017 ab 13.00
Uhr.
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