(ots) - Eine eingetrübte Linse im Auge - das ist
der sogenannte Graue Star. Diese Augenkrankheit ist eine der
Hauptursachen für Erblindungen und Sehbehinderungen: Von den 39
Millionen blinden Menschen weltweit haben rund die Hälfte Grauen
Star, 90 Prozent leben in Entwicklungsländern. Und genau für diese
Menschen gibt es Hilfe! Denn der Graue Star ist heilbar. Meist können
Betroffene schon nach einer kleinen, ambulanten Operation wieder
sehen. Dieser Eingriff kostet für Erwachsene nur 30 Euro, trotzdem
können sich Menschen in Entwicklungsländern diese Behandlung nicht
leisten oder die ärztliche Versorgung ist zu schlecht. Zum Welttag
des Sehens am 12. Oktober fordern die Christoffel-Blindenmission
(CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB)
deshalb, vermeidbare Erblindungen noch stärker zu bekämpfen und
Menschen weltweit die Chance auf ihr Augenlicht zu geben.
Eine Chance auf Zukunft
Konzentriert lauscht Hemedi dem Trommelgeräusch, das er mit den
Fingern auf einer Plastikflasche erzeugt. Töne machen dem
Dreijährigen aus Tansania große Freude - vor allem, weil er mit den
Augen nicht mehr viel wahrnehmen kann: Hell und Dunkel, das ist
alles, was Hemedi noch sieht. Für seine achtköpfige Familie ist es
hart, ihn so zu sehen. Aber ein Arztbesuch ist einfach nicht machbar,
jede zusätzliche Ausgabe ein Problem. In dieser Situation fand ein
Gemeindehelfer die Familie und erkannte bei Hemedi den Grauen Star.
Hemedis Schicksal ist kein Einzelfall: Wer arm ist und in einem
Entwicklungsland lebt, kann sich häufig schon die ärztliche
Untersuchung nicht leisten. Armut ist damit einer der Hauptgründe,
warum Augenerkrankungen dort nicht rechtzeitig behandelt werden und
Menschen erblinden.
Dabei kann ein kleiner Eingriff oft Blindheit vermeiden. Auch
Hemedi konnte relativ einfach geholfen werden: Der kleine Junge wurde
an das von der Christoffel-Blindenmission (CBM) geförderte
Kilimandscharo-Krankenhaus in Tansania gebracht und dort kostenlos
operiert. Bereits am nächsten Tag wurden die Verbände entfernt und
die Familie merkte schnell, dass die OP erfolgreich war: Der
Dreijährige griff fasziniert nach den rosa Blüten im Garten der
Klinik und war sichtbar begeistert von all den Farben um ihn herum.
Gemeinsam Blindheit vermeiden
Das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) und die
Christoffel-Blindenmission (CBM) möchten noch viel mehr Menschen wie
dem kleinen Hemedi helfen. Die beiden Organisationen unterstützen
Augenkrankenhäuser, mobile Kliniken und die Ausbildung von
einheimischen Augenärzten in der ganzen Welt im Kampf gegen Grauen
Star. Außerdem beteiligen sie sich an der Kampagne "VISION 2020"
unter Federführung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die
ebenfalls zum Ziel hat, vermeidbare Blindheit und Sehbehinderung zu
überwinden. In Deutschland informieren die CBM und das DKVB während
der bundesweiten Woche des Sehens unter dem Motto "Das Ziel im Blick
- vermeidbare Blindheit weltweit überwinden" mit Schul- und
Mitmachaktionen über die Ursachen von Grauem Star und mögliche
Hilfsmaßnahmen.
Bundesweite Aktionswoche im Oktober
Die "Woche des Sehens" ist eine Aufklärungskampagne, die
bundesweit vom 8. bis 15. Oktober stattfindet. Unter der
Schirmherrschaft der bekannten Fernsehjournalistin Gundula Gause
machen Initiatoren und Unterstützer der Aktionswoche auf die
Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit
sowie die Lage von blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland
und den Entwicklungsländern aufmerksam.
Getragen wird die Kampagne von der Christoffel-Blindenmission, dem
Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der
Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der
Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der
Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA
Deutschland. Unterstützt wird sie zudem von der Aktion Mensch, der
Carl Zeiss Meditec AG, der Carl Zeiss Vision International GmbH und
der VANDA Pharmaceuticals Germany GmbH.
Mehr unter www.woche-des-sehens.de
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