(ots) - Die SPD hat die Wahl verloren, und zwar krachend.
Doch anstatt einmal innezuhalten, zu verschnaufen und den Grundstein
für einen wirklichen Neuanfang zu legen, wird gekungelt, dass das
Willy-Brandt-Haus ächzt. Das begann mit den Flügelspielen bei der
Besetzung der Bundestagsfraktion, nach dem Motto: Wenn es ein Linker
wird, dann muss ein Rechter hinzukommen. Wie will sich die SPD in den
kommenden Jahren inhaltlich positionieren? Will sie versuchen, die
Linkspartei so zu umarmen, dass sie diese erdrückt, oder noch mehr in
die hart umkämpfte Mitte rücken? Das geht angesichts der Berliner
Hinterzimmerränke völlig unter. Wie Martin Schulz zunehmend von den
eigenen Leuten desavouiert wird, ist nur noch demütigend für den
Ex-Spitzenkandidaten. Alleine die Tatsache, dass er von vielen
allenfalls noch als "Ãœbergangsvorsitzender" gesehen wird, sollte
Fingerzeig genug sein: Schulz muss dieses würdelose Schauspiel
beenden und erklären, dass er im Dezember nicht noch einmal als
Parteivorsitzender antritt. Die Granden der Partei sollten überdies
zur Einsicht kommen, dass ein glaubwürdiger Neuanfang nur gelingen
kann, wenn in der zweiten und dritten Reihe auch neue Gesichter eine
Chance erhalten. Es spricht Bände für den personellen Zustand der
Partei, dass selbst Katarina Barley erneut für den Posten der
Generalsekretärin gehandelt wird. So wurschteln die Spitzengenossen
weiter wie vor der Bundestagswahl. Damit ist die SPD auf dem besten
Weg zur 18-Prozent-Partei. Der Katzenjammer in vier Jahren wird dann
groß sein.
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