(ots) - Nachdem inzwischen 500.000 Rohingya über die
Grenze nach Bangladesch geflohen sind, macht Handicap International
erneut auf ihre alarmierende Lage aufmerksam. Jeden Tag kommen etwa
2.000 neue Geflüchtete dazu. Sie leben in extremer Armut. Die
Nichtregierungsorganisationen vor Ort konnten bisher erst die Hälfte
der Menschen in Notunterkünften unterbringen. Handicap International
schickt nun ein weiteres Team zur Verstärkung in die Region, das
mithelfen wird, die Schutzbedürftigsten mit humanitärer Hilfe zu
versorgen.
Seit dem Beginn der Krise am 25. August haben über 500.000
Rohingya Zuflucht in Bangladesch gefunden. Schon vorher lebten
mehrere Hunderttausende in Flüchtlingscamps in extremer Armut. Die
humanitären Organisationen vor Ort sind mit einer akuten Krise
konfrontiert, die jeden Tag schlimmer wird. Täglich überqueren rund
2.000 Menschen die Grenze von Myanmar nach Bangladesch, darunter sind
sehr viele Kinder. Zum aktuellen Zeitpunkt sind die Geflüchteten noch
längst nicht angemessen versorgt: Unter 20 Prozent von ihnen haben
bisher Lebensmittel erhalten. Und etwa die Hälfte verfügt nicht über
die Mittel, um selbst eine Unterkunft zu finden oder zu bauen.
"Wir sind besonders über die Situation der schutzbedürftigsten
Menschen besorgt: schwangere Frauen, ältere Menschen ohne Familie,
Menschen mit eingeschränkter Mobilität, isolierte und schwerkranke
Menschen, Opfer von Gewalt, Frauen mit Kindern unter einem Jahr,
Kinder unter fünf Jahren", erklärt Reiza Dejito, Programmleiterin in
Bangladesch für Handicap International. "Das Ausmaß der Krise macht
sie besonders anfällig für Krankheiten, Unterernährung,
Hygieneprobleme, Infektionen und für psychische Erkrankungen. Für sie
ist der Zugang zur humanitären Hilfe erschwert; sie brauchen sie aber
sehr dringend. Handicap International setzt sich dafür ein, die
Schutzbedürftigsten ausfindig zu machen, ihre Bedürfnisse zu
ermitteln und sie psychologisch und rehabilitativ zu versorgen.
Außerdem decken wir ihre Grundbedürfnisse, indem wir Non-Food-Artikel
verteilen und sie an geeignete Stellen weiter vermitteln."
Eine der großen Herausforderungen dieser Krise ist es, die
humanitäre Hilfe für alle zugänglich zu machen. Die meisten
Geflüchteten haben sich entlang der Straße an der Flussmündung
niedergelassen: eine enge Straße, auf der die meisten Verteilungen
stattfinden. Doch diese Verkehrsachse ist bereits verstopft, und die
Geflohenen, die sich im Hinterland niederlassen mussten, haben keinen
Zugang zu Verteilungen. Besonders Menschen mit eingeschränkter
Mobilität, zum Beispiel ältere Menschen oder Menschen mit
Behinderung, sind von der Hilfe ausgeschlossen.
Handicap International hat gerade ein Team entsendet, um die
schwierige Situation anzugehen und logistische Lösungen für den
Transport der humanitären Hilfsmittel umzusetzen. So wird die
humanitäre Hilfe auch zu den schutzbedürftigsten und isolierten
Menschen gelangen.
Bangladesch ist ein Land, das durch vorangehende Krisen bereits
erschüttert wurde. Es wird schnell zu Problemen mit der
Wasserversorgung, mit Lebensmitteln und langfristig auch mit
Arbeitsplätzen kommen. Das Land wird eine Krise solchen Ausmaßes
alleine nicht bewältigen können.
Handicap International bittet um Spenden für den Einsatz unter dem
Stichwort "Rohingya" auf das Konto IBAN: DE07 70020500 0008817200
(Bank für Sozialwirtschaft).
Handicap International ist auch Teil des Bündnisses Aktion
Deutschland Hilft, das um Spenden bittet unter dem Stichwort
"Rohingya Myanmar/Bangladesch" IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
(Bank für Sozialwirtschaft)
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