(ots) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) fordert eine Begrenzung der Ausbreitung von Wölfen. "Wenn sich
Wolfspopulationen so stark ausbreiten und nicht artgerecht verhalten,
besteht akuter Handlungsbedarf", sagte er der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe). Es brauche jetzt
"wirksame Mittel zur Vergrämung und Reduzierung". Haseloff äußerte
sich, nachdem am Rande des Harzes ein Wolf in eine Fotofalle getappt
ist. Am Mittwoch veröffentlichte das Landesamt für Umweltschutz zwei
Bilder, die eine Fotofalle Ende September nahe Wippra
(Mansfeld-Südharz) aufgenommen hat. Die Behörde sieht sie als Beleg,
dass Wölfe auf der Suche nach einem Revier auch den Harz
durchstreifen. Das vor 250 Jahren ausgerottete Raubtier ist damit in
Sachsen-Anhalt wieder flächendeckend präsent.
Derzeit ist die Jagd auf den Wolf verboten. Zulässig ist lediglich
der Abschuss einzelner verhaltensauffälliger Wölfe. In Sachsen-Anhalt
gab es einen solchen Fall bislang nicht. Ein Wolf wurde illegal
geschossen, fünf Tiere starben im Straßenverkehr.
Sachsen-Anhalts CDU drängt darauf, dass der strenge Schutz des
Wolfes gelockert wird. Landes-Generalsekretär Sven Schulze fordert,
dies in den bevorstehenden Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition
im Bund zu klären. Es gehe "nicht um eine Ausrottung, sondern um eine
verträgliche Anzahl in unserer mitteldeutschen Kulturlandschaft",
sagte Schulze.
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