(ots) - Die Angst vor der Fremdheit ist eine Urangst des
Menschen, sagt der Kulturpsychologe Pradeep Chakkarath. Diese Urangst
lasse sich leicht politisch instrumentalisieren und ermögliche es zu
allen Zeiten der Menschheit, den Fremden auszugrenzen und zu
bekämpfen.
In der Sendung "Im Dialog" spricht Michael Krons mit dem Kultur-
und Sozialpsychologen Pradeep Chakkarath über die Faszination des
Fremden, und warum wir uns gleichwohl vom Fremden bedroht fühlen
können.
Der Mensch sei von Natur aus vorsichtig, so Pradeep Chakkarath.
Alles Fremde würde er erst einmal skeptisch betrachten, bis er wisse,
woran er sei und es in seine "Anschauungen, Weltbilder,
Überzeugungen" einordnen könne. "Dann gibt es eine Chance auf
Verständigung. Wenn sie das nicht können, geht es in der Regel
aggressiver aus."
Entscheidend dafür, dass manche Menschen den Eindruck hätten, es
seien zu viele Migranten im Land, seien weniger die objektiven Zahlen
als die gefühlte Wirklichkeit, so Chakkarath: "Wir wissen, dass
gerade in den Gebieten, in denen Ausländerfeindlichkeit besonders
häufig bemerkbar ist, gar nicht so viele Ausländer in den Bahnen
sitzen."
Pradeep Chakkarath kam als Kind aus Indien nach Deutschland. Er
studierte Philosophie und Geschichte, promovierte in Psychologie und
lehrt heute an der Ruhr-Universität Bochum.
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