(ots) - Nach der Kultusministerkonferenz (KSK) zum
umstrittenen Konsulatsunterricht hat Cahit Basar, der Generalsekretär
der Kurdischen Gemeinde Deutschland (KDG), eine mangelnde
Reformbereitschaft bei den Kultusministern kritisiert. Aus Sicht der
Kultusminister sprächen "hauptsächlich finanzielle Gründe" für die
Beibehaltung des Konsulatsmodells, sagte Basar der "Heilbronner
Stimme" (Samstag). "Schließlich werden die Konsulatslehrkräfte vom
türkischen Staat bezahlt. Man erhält dieses schulische Angebot also
kostenlos."
Die Diskussion auf der Kultusministerkonferenz bezeichnete Basar
als "durchaus offen und konstruktiv". Sämtliche Minister hätten zwar
die Sorge geteilt, dass es im Konsulatsunterricht "zu Verfehlungen
kommen könnte". Für die Überführung des Konsulatsunterrichts ins
staatliche Schulwesen sieht Basar aber nur wenig Zuspruch. "Die
Bereitschaft für dieses Angebot eigens Landesbeamte zu beschäftigen
und auch selbst zu bezahlen scheint nicht besonders groß." In
Deutschland gebe es aber ausgebildete Lehrkräfte, "die problemlos den
Türkischunterricht übernehmen könnten". Diese fänden jedoch keine
Beschäftigung finden, weil stattdessen die umstrittenen
Konsulatslehrkräfte im Einsatz seien.
Die KGD hält die Beibehaltung des herkunftssprachlichen
Unterrichts als "außerordentlich wichtig". Dieser müsse sich aber an
die verfassungsrechtlichen Grundsätze halten.
Vor der Kultusministerkonferenz hatte Basar scharfe Kritik am
türkischen Konsulatsmodell geäußert: "Der dort vermittelte
Nationalismus lässt sich mit unserem Grundgesetz nicht vereinbaren.
Basar äußerte den Verdacht, dass es türkische Spione unter den
Konsulatslehrern gebe.
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