(ots) - Der Wahlerfolg von Stephan Weil in Niedersachsen
gibt auch der Bundes-SPD und Parteichef Martin Schulz etwas Zeit zum
Luftholen. Nach der Durststrecke mit Niederlagen im Saarland, in
Schleswig-Holstein und NRW sowie bei der Bundestagswahl konnten die
sichtlich erleichterten Sozialdemokraten erstmals wieder als Sieger
vor die Kameras treten. Es war Balsam auf die geschundene Seele der
SPD.
Demgegenüber dürfte der Druck auf Angela Merkel erneut zunehmen.
Einst Mehrheitsbeschafferin und Erfolgsgarant der CDU, wird die Zahl
derjenigen in der Union weiter steigen, die die Parteivorsitzende
zunehmend als Belastung empfinden. Für die Kanzlerin ist das Ergebnis
ein bitterer Start in die Woche der ersten Jamaika-Gespräche.
Allerdings darf der Einfluss der Bundespolitik auf die
Niedersachsen-Wahl nicht überschätzt werden. Nach einem kurzen,
heftigen und zum Teil schmutzigen Wahlkampf hat sich die Mehrheit für
landespolitische Beständigkeit entschieden. Es war kein Votum für
Schulz oder gegen Merkel, sondern ein am Ende überraschend klares
Bekenntnis zu Ministerpräsident Weil.
Der Jurist ist ein bodenständiger und unaufgeregter Mann, der nach
vielen Jahren als Stadtkämmerer und Oberbürgermeister von Hannover
sowie als Ministerpräsident in Niedersachsen nahe dran ist an den
Menschen. Er kennt die Sorgen der Städte und Kommunen und hat unterm
Strich eine Regierungsbilanz vorgelegt, die die Wählermehrheit
überzeugte. Landtagswahlen sind in der Regel Personenwahlen - in
Niedersachsen ist das nicht anders.
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