(ots) - Im nächsten Jahr hat die Frauenbewegung etwas zu
feiern: 1918, vor dann 100 Jahren, wurde in Deutschland das
Frauenwahlrecht erstritten. Seitdem hat sich im Sinne der
Gleichberechtigung vieles getan - doch wirtschaftlich klafft zwischen
Mann und Frau eine große Lücke. Das haben Sozialverbände jetzt erneut
gezeigt: Frauen sind häufiger armutsgefährdet als Männer.
Die Gründe sind hinreichend bekannt und trotzdem aktuell: Frauen
erhalten durchschnittlich ein Fünftel weniger Lohn als Männer. Sie
sind dreimal so häufig in Teilzeit und vor allem in den schlechter
bezahlten sozialen Berufen beschäftigt. Oder sie arbeiten
unentgeltlich, betreuen die Kinder, kümmern sich um die Alten. 90
Prozent der Pflegenden sind Frauen. Hinzu kommen oft schwierige
Lebenslagen: Keine Gruppe ist so von Armut betroffen wie
Alleinerziehende - neun von zehn sind Frauen. Dass Altersarmut vor
allem weiblich ist, überrascht da nicht. Lösen kann das nur ein
Bündel von Maßnahmen - wie der weitere Ausbau von Kinderbetreuung,
endlich bessere Löhne für soziale Berufe, eine leichtere Rückkehr von
der Teil- in die Vollzeitstelle, das stärkere Berücksichtigen von
Pflegezeiten bei der Rente. In Berlin stellt sich eine neue Regierung
auf. Sie hat viel zu tun.
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