(ots) - UmsÀtze und Gewinne sinken, aber die
BeschÀftigtenzahl steigt. Das ist ein Ergebnis der Studie
"CEE-Top-500" von Coface. Der internationale Kreditversicherer
untersucht jĂ€hrlich die 500 gröĂten Unternehmen in Mittel- und
Osteuropa. Betrachtet werden die UmsÀtze und Faktoren wie Anzahl der
Mitarbeiter, Rahmenbedingungen der einzelnen Unternehmen, Branchen
und MĂ€rkte.
"Die Region verzeichnet rĂŒcklĂ€ufige Unternehmensinsolvenzen von 14
Prozent 2015 und 6 Prozent 2016", erklÀrt Katarzyna Kompowska, bisher
Regional CEO bei Coface fĂŒr Mittel- und Osteuropa und ab 1. November
fĂŒr Nordeuropa mit Deutschland. "DarĂŒber hinaus beobachten wir eine
verbesserte Situation auf den ArbeitsmÀrkten, die zu den niedrigsten
Arbeitslosenquoten seit Beginn der Aufzeichnungen fĂŒhrte. Steigende
Löhne, eine niedrige Inflation und eine verbesserte
Konsumentenstimmung lieĂen den Privatkonsum zur treibenden Kraft der
wirtschaftlichen Expansion werden, was sich auf einige Sektoren in
der Region positiv auswirkte."
Das Wirtschaftswachstum in der Region stieg nach dem stÀrksten
Aufschwung von 3,5 Prozent 2015 auch 2016 um 2,9 Prozent. Das etwas
verlangsamte Wachstum wirkte sich auch auf die Top 500 Unternehmen
aus. Mit UmsÀtzen von rund 580 Milliarden Euro verbuchten die Big
Player einen leichten RĂŒckgang um 0,6 Prozent, die Nettogewinne
sanken um 3,1 Prozent auf 26,3 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu den
Umsatz- und GewinneinbuĂen boomten aber die BeschĂ€ftigungsquoten. Die
Top Player beschÀftigten 4,5 Prozent der gesamten Erwerbsbevölkerung
in der Region und erhöhten ihre Mitarbeiterzahl deutlich um 3,9
Prozent auf 2,24 Millionen BeschÀftigte. In zehn LÀndern sank die
Arbeitslosenquote damit um mehr als 10 Prozent, allen voran in Ungarn
mit einem RĂŒckgang um 25 Prozent auf 5,1 Prozent und in der
Tschechischen Republik um 21,6 Prozent auf 4 Prozent, die niedrigste
der gesamten Region. In den meisten mittel- und osteuropÀischen
LĂ€ndern sind die Arbeitslosenraten niedriger als in Westeuropa.
Estland ist das einzige Land, das mit 6,8 Prozent (+9,7%) eine höhere
Arbeitslosenquote als im Vorjahr registrierte.
Automobil im AufwĂ€rts-, Ăl und Gas im AbwĂ€rtstrend
Die Analyse nach Sektoren zeigt einen Markt im Wandel.
Traditionelle Industrien haben einen rĂŒcklĂ€ufigen Trend, neue
befinden sich auf der Ăberholspur. Obwohl 9 der 13 Branchen ihren
Umsatz im Vergleich zum Vorjahr erhöhen konnten, sank der
Gesamtumsatz um 0,6 Prozent. Dieser RĂŒckgang ist vor allem auf
Sektoren wie Ăl und Gas (-5,4%), Energie (-7,3%) und Metall (-6,4%)
zurĂŒckzufĂŒhren. Die EinbuĂen in diesen Branchen waren zu groĂ, um die
positive Entwicklung der anderen auszugleichen. Ăber die letzten
Jahre verzeichnet die Ăl- und Gasindustrie, die bisher das Ranking
dominierte, einen AbwÀrtstrend. 2016 verblieben 92 Unternehmen
(18,4%) unter den gröĂten 500 Unternehmen, verglichen mit 111 im Jahr
2015 (22,2%). Die Probleme in dieser Branche sind auf den schwierigen
globalen Rohstoffmarkt zurĂŒckzufĂŒhren. Mehr als die HĂ€lfte der
Unternehmen aus dieser Branche bĂŒĂte PlĂ€tze im Ranking ein.
Der Automobil- und Transportsektor nahm mit einem Umsatz von 128
Milliarden Euro den Spitzenplatz ein. In der EU stiegen die
Pkw-Neuzulassungen um zirka 7 Prozent. Produktionsbetriebe und
Hersteller von Komponenten und Ersatzteilen erhöhten ihre KapazitÀten
fĂŒr Westeuropa als wichtigstes Exportziel. 2016 kam jedes fĂŒnfte
Unternehmen unter den CEE Top 500 aus dieser Industrie, wÀhrend es im
Jahr 2015 noch 17 Prozent waren. Die Umsatzerlöse stiegen um 8,6
Prozent und der Gewinn um 6,8 Prozent.
Gute Aussichten fĂŒr 2017 und 2018
"Coface prognostiziert eine durchschnittliche Wachstumsrate in
Mittel- und Osteuropa von 3,4 Prozent 2017 und 3,3 Prozent 2018.
Angetrieben wird die Entwicklung vom stabilen Wachstum des
Privatkonsums, das durch weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt
gestĂŒtzt wird", erwartet Grzegorz Sielewicz, Regional Economist bei
Coface fĂŒr Mittel- und Osteuropa. Mehr zum Thema: www.coface.de
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