(ots) - Für die Inselstaaten im Pazifik sind die
Auswirkungen des Klimawandels bereits Realität: steigende
Meeresspiegel und die Zunahme von tropischen Wirbelstürmen, lange
Dürreperioden und Überschwemmungen machen den mehr als 11 Millionen
Einwohnern der Region zu schaffen. Auf Fidschi etwa dringt das Wasser
aufgrund des steigenden Meeresspiegels mancherorts schon jetzt in die
Häuser. Im Auftrag der Bundesregierung und der Europäischen Union
(EU) arbeitet die Deutsche Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit 15 Regierungen der pazifischen
Gemeinschaft daran, die Menschen besser vor den Folgen des
Klimawandels zu schützen und sich im Alltag an die Auswirkungen des
Klimawandels anzupassen.
Fidschi, Gastgeber der diesjährigen Weltklimakonferenz in Bonn,
ist besonders vom steigenden Meeresspiegel betroffen. Eine der
Inseln, Ono, hat dadurch bereits mehr als 15 Meter an Land verloren.
"In der Gemeinde Narikoso stehen die Menschen in ihren Wohnzimmern
zum Teil bis zu den Knöcheln im Wasser, wenn sie morgens aufstehen",
weiß Wulf Killmann, GIZ-Programmleiter in Fidschi. Frühere Versuche
der Gemeinde, das Meer mit einer Schutzmauer abzuhalten oder
eigenständig umzuziehen, sind gescheitert. Mit Unterstützung der GIZ
plant die fidschianische Regierung daher in einem Pilotprojekt die
Umsiedlung des Dorfes unter Einbeziehung aller Beteiligten. Sowohl
für Fidschi als auch die anderen pazifischen Inseln ist es damit ein
Vorbild. Gleichzeitig unterstützt die GIZ dabei, einen nationalen
Umsiedlungsplan zu entwickelt, der als Vorlage für weitere
Umsiedlungen in den pazifischen Inselstaaten genutzt werden kann und
den Fidschi bei der Klimakonferenz in Bonn offiziell vorstellen wird.
Schon heute schätzt man, dass über 100 Gemeinden allein auf Fidschi
wegen des steigenden Meeresspiegels umziehen müssen.
Zusätzlich unterstützt die GIZ Gemeinden auf Fidschi und anderen
Pazifikinseln dabei, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
"Dazu gehört beispielsweise der Anbau von klima-angepasstem Gemüse
und die Nutzung neuer Anbau- und Bewässerungstechniken auf den
Feldern", erklärt Killmann. "Auf diese Weise können die Bewohner ihre
Ernährung auch in Zukunft sichern."
Um den Klimawandel zu verstehen und sich an seine Folgen
anzupassen, muss die Bevölkerung der Pazifischen Inseln gut
informiert sein. Die GIZ hat daher die Bildungsministerien in
Fidschi, Vanuatu, Kiribati, Samoa und Tonga dabei unterstützt, dass
sich Kinder schon in der Schule mit diesem Thema beschäftigen. Sie
lernen beispielsweise, wie wichtig der Schutz von Mangroven für den
Erhalt der Küsten ist und dass der sparsame Umgang mit Energie und
anderen Ressourcen dem Klima nützt. Dafür wurden kindgerechte
Lehrmaterialien erstellt und Lehrer fortgebildet, die bereits 300.000
Kinder und Jugendliche an über 1.800 Schulen zum Klimawandel
unterrichten.
Unser Experte Wulf Killmann steht Ihnen gerne für ein Interview
zur Verfügung.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die
Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige
Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt
dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven
entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.
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