(ots) - Die Preissprünge bei Lebensmittel sind in den
vergangen Jahren deutlich stärker ausgefallen als die generelle
Teuerung. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche
Zeitung (Sonnabend-Ausgabe) unter Hinweis auf Auswertungen des
Statistischen Bundesamtes. Danach sind Lebensmittel von 2010 bis
September 2017 um 16,3 Prozent teurer geworden. Insgesamt stieg die
Inflation in dem Zeitraum allerdings nur um 9,6 Prozent. Vor allem
bei Obst gab es zwischen 2010 und 2016 einen satten Preisaufschlag
von 27 Prozent. Fisch verteuerte sich um 19 Prozent - bei Lachs sind
es 30 Prozent - Kaffee, Tee und Kakao um 16 Prozent.
Lebensmittelexperte Hans-Christoph Behr von der
Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) führt die Preisanhebungen
vor allem auf Nachholprozesse zurück. "In Deutschland sind Obst und
Gemüse immer noch billiger als in anderen europäischen Staaten",
erklärt Behr. Die Apfelsine koste hierzulande häufig weniger als im
Anbauland Spanien. Doch das ändert sich gerade. Diese Entwicklung
geht nach Auffassung von Behr teilweise auf ein Umdenken bei
Discountern wie Aldi und Lidl zurück. "Die super-aggressive
Preispolitik, bei der Salatköpfe nur einige Cent kosteten, gibt es
nicht mehr", sagt Behr. Auch die Discounter würden zunehmend
höherpreisige Bio-Produkte anbieten.
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