(firmenpresse) - Als es noch kein Studium der Betriebswirtschaft gab, funktionierte das Handeln nach dem Prinzip 'Einer hat etwas, das der andere braucht'. Um es zu tauschen, wurde gehandelt: Hühnereier gegen Getreide, Leinen gegen Brot. Erst ab dem 14. Jahrhundert wurde Geld zum Zahlungsmittel, der konkrete Vergleich zwischen den Waren verlor seinen Boden. Im 21. Jahrhundert ist Geld mehr als nur ein Gegenwert für Waren, denn inzwischen werden auch irreale Dinge ge- und verkauft sowie unproduktives Arbeiten bezahlt.
Für eine Standortbestimmung des wirtschaftlichen Handelns sind gesetzlich vorgeschrieben
•Bilanzen
•Gewinn- und Verlustrechungen
•Steuererklärungen
In der Bilanz eines Unternehmens ist alles aufgelistet, was es an Vermögen gibt. Dazu gehören selbstverständlich auch die Immobilien, die Maschinen, die Tische und Stühle sowie alle Rechte, die dem Unternehmen gehören wie Patente, geistiges Eigentum, Markenrechte. Dem gegenüber stehen die Pflichten, alles, was ein Unternehmen zu zahlen hat, inklusive Schulden und Verbindlichkeiten. Hieraus lässt sich ermitteln, ob ein Unternehmen funktioniert oder nicht. Eine Bilanz ist ein Bestandteil jedes jährlichen Abschlusses. Somit lässt sich anhand der Bilanzen auch lesen, wie sich ein Unternehmen im Laufe der Zeit entwickelt hat. Für Volkswirte gibt dies noch einmal Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung in einem Land.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Ausgaben und Einnahmen gegenübergestellt. Was war nötig, um ein Produkt herzustellen, wieviel wurde mit dem Verkauf des Produktes erwirtschaftet? In der Gewinn- und Verlustrechnung wird aufgerechnet, ob sich ein Produkt bezahlt gemacht hat, ob Ware und Preis zueinander gepasst haben oder ob es ein Minus-Geschäft war. Da alle Unternehmen auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind, wird eine Null bei dieser Aufrechnung nur ungern gesehen. Positive Zahlen am Ende einer Rechnung sind erwünscht. Inwieweit sie die zu zahlenden Steuern beeinflussen, ist ein anderes Kapitel.
Dass Steuern zu zahlen sind, ist Allgemeinwissen. Wie viel, welche Steuern und warum ist Spezialwissen. Zu den Grundlagen der Betriebswirtschaft gehört dies nicht und vornehmlich Fachleute des Steuerrechts können verbindliche Auskünfte erteilen.
In Deutschland gehören
•das Handelsgesetzbuch (HGB)
•die International Financial Reporting Standards (IFRS)
zu den Standards in der Erhebung von Bilanzen, Jahresabschlüssen sowie Geschäftsberichten. Hieran müssen sich Unternehmen halten. Da ein Geschäftsbericht gerade bei den börsennotierten Unternehmen richtungsentscheidend sein kann, ist es ein besonders sensibles Dokument und wird mit hoher Sorgfalt erstellt sowie mit Stillschweigen bedacht, solange es nicht veröffentlicht wurde.
Vielfach werden die Abteilungen in Unternehmen nach den betriebswirtschaftlich relevanten Themen aufgestellt:
•Management
•Produktion
•Marketing
•Finanzen
•Controlling
Je nachdem, an welcher Stelle jemand beschäftigt ist, wird bestimmtes Fachwissen vorausgesetzt, anderes ist wiederum nicht so relevant. Einen Zusammenhang zwischen diesen betriebswirtschaftlichen Themen kann in der Regel nur die Ebene des Managements herstellen. Werden diese Zusammenhänge nicht in die anderen Bereiche transportiert und dort verständlich transparent gemacht, funktioniert das Zusammenspiel im Unternehmen nicht. Dass Arbeitnehmer Bilanzen lesen und verstehen, ist nicht zu erwarten, denn diese sind für die Fachleute im Steuerrecht, dem Kapitalmarkt, der Volkswirtschaft und dem Finanzamt erstellt. Insofern hat sich die Wirtschaft weit von jenen entfernt, die sie erst möglich machen. Auch das ist das 21. Jahrhundert.