(ots) - Viel Rauch und wenig Braten: Dieses Sprichwort
verwendet man in Italien gerne, wenn jemand große Reden schwingt, am
Ende aber kaum etwas Konkretes erreicht. Das Sprichwort passt bestens
zu den Autonomie-Referenden in den norditalienischen Regionen
Lombardei und Venetien. Gerade der Gouverneur von Venetien, Luca
Zaia, hat die Abstimmung zu einem historischen Ereignis hochgeredet.
Aber das ist sie nicht. Zaias Partei, die Lega Nord, spricht ja seit
fast drei Jahrzehnten von "historischen Tagen", verspricht den
Menschen von Mailand bis Venedig die Erlösung von der angeblichen
Unterdrückung durch die Regierung in Rom. Eingelöst hat sie dieses
Versprechen aber nicht einmal ansatzweise. Dabei hat die Lega
jahrelang selbst in Rom mitregiert, an der Seite von Silvio
Berlusconi. Die Lega-Minister hätten in dieser Zeit am Umbau Italiens
in einen föderalen Staat arbeiten können, mit mehr Verantwortung und
Finanzautonomie bei den Regionen. Stattdessen deckten sie die
Machenschaften Berlusconis - die Gesetze etwa, die ihm Verurteilungen
wegen Richterbestechung und Steuerbetrug ersparten. Und führende
Lega-Politiker, darunter Parteigründer Umberto Bossi, lenkten
Parteigeld um die eigenen Taschen. Das Leben der Menschen in
Norditalien haben sie in all den Jahren kein bisschen verbessert. Die
Lega wird den Lombarden und Venetiern also nicht mehr Autonomie
bringen. Ihr geht es darum, sich vor den Parlamentswahlen im
kommenden Jahren zu inszenieren als Beschützer der Menschen in
Norditalien. Davon werden die aber nichts haben.
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