(ots) - Der vbm - Verband der Bayerischen Metall- und
Elektro-Industrie e. V. weist die heute veröffentlichten Forderungen
der IG Metall Bayern für die bevorstehende Tarifrunde als völlig
überzogen zurück. vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: "6,0
Prozent mehr Lohn sowie ein individueller Anspruch auf Reduzierung
der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden in der Woche mit Rückkehrrecht
in Vollzeit bei teilweisem Teillohnausgleich sind in der Höhe
unvernünftig und in den Strukturen realitätsfern. Das Gesamtpaket ist
ein Sprengsatz für die Tarifbindung. Die IG Metall nimmt mit ihrem
Forderungspaket Tarifflucht in Kauf, obwohl gerade sie Tarifbindung
einfordert."
Seit 2012 summieren sich die Kostenbelastungen durch die
vergangenen vier Tarifrunden auf 19,5 Prozent: Die Produktivität ist
zeitgleich um lediglich 1,6 Prozent gestiegen. Die für die
internationale Wettbewerbsfähigkeit ausschlaggebenden Lohnstückkosten
legten demnach um 17,7 Prozent zu. "Wir haben bereits mit die
höchsten Arbeitskosten der Welt, da verbietet sich eine
Entgeltforderung der IG Metall Bayern in dieser Höhe. Der
Teilentgeltausgleich für die Arbeitszeitreduzierung führt zudem zu
einer weiteren Verteuerung der Arbeitskosten. Das gefährdet die
Zukunft unseres Standorts und seiner Arbeitsplätze", betont vbm
Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
"Arbeitszeitverkürzungen würden den bestehenden Fachkräftemangel
verschärfen. Bereits heute müssen wir aufgrund des Fachkräftemangels
Einschränkungen in der Produktion hinnehmen", betont Brossardt und
fügt hinzu: "Der Anspruch auf Arbeitszeitverkürzung mit
Teillohnausgleich verkürzt die Kapazitäten zusätzlich um über 30.000
Stellen. Das wird nicht ersetzbar sein. Denn die Arbeit muss dann
erledigt werden, wenn Sie anfällt. In der Folge droht, dass die
Arbeit dort hin wandert, wo Arbeitskräfte verfügbar sind."
"Unsere Unternehmen brauchen für eine gesicherte
Zukunftsperspektive mehr und nicht weniger Flexibilität. Tarifliche
Hemmnisse wie die Beschränkung von Arbeitsverträgen mit höherer
Arbeitszeit verringern dabei die Flexibilität von Arbeitgebern und
Arbeitnehmern. Wer also über Arbeitszeitverkürzungen spricht, muss
auch über Arbeitszeitverlängerungen sprechen - die Diskussion darüber
muss Kernthema sein", erklärt Brossardt.
Pressekontakt:
Tobias Kochta, Tel. 089-551 78-399, E-Mail:
tobias.kochta(at)ibw-bayern.de
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