PresseKat - Mütter, die gründen: ambitioniert und die Familie stets im Blick

Mütter, die gründen: ambitioniert und die Familie stets im Blick

ID: 1545851

(ots) -

- Jede sechste Gründung in 2016 durch "Mompreneurs"
- Branchenschwerpunkt persönliche Dienstleistungen
- Gründung als Chance, Familie und Beruf zu vereinbaren

Durch den Aufschwung am deutschen Arbeitsmarkt ist die
Gründungstätigkeit seit ca. 15 Jahren rückläufig: Die Zahl der
Gründer ist von 1,5 Millionen im Jahr 2002 auf 672.000 im Jahr 2017
gesunken. Der Anteil von Frauen an den Gründungen ist indes
gestiegen: von 34 % im Jahr 2002 auf 40 % im vergangenen Jahr. Vier
von zehn Gründerinnen haben minderjährige Kinder im Haushalt. Somit
sind die so genannten "Mompreneurs" für jede sechste Gründung in 2016
verantwortlich. Eine Sonderauswertung des KfW-Gründungsmonitors zeigt
nun: Frauen, insbesondere Mütter, gründen anders als Männer.

Ein zentrales Ergebnis: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
ist für die Gründungsaktivität von Müttern in jeder Hinsicht zentral.
"Einerseits entscheiden sich viele Mütter gerade wegen der zeitlichen
Flexibilität für die Selbstständigkeit", sagt Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Fast drei Viertel der Mompreneurs
geben an, wegen der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf
gegründet zu haben (72 %). "Andererseits verwerfen potenzielle
Mompreneurs auch überdurchschnittlich häufig ihre Gründungspläne,
weil sie eine Belastung der Familie sehen. Für viele Mütter bleiben
Berufstätigkeit und Kinderbetreuung eine große Herausforderung, sei
es in abhängiger Beschäftigung oder als Selbstständige", sagt Dr.
Zeuner.

Etwa ein Drittel der Mompreneurs wie auch der Gründerinnen ohne
Kinder startet im Vollerwerb. Doch Mompreneurs treten bei der
Arbeitszeit kürzer (36 vs. 50 Wochenstunden). Dies bedeutet aber
nicht, dass ihre Wachstumsambitionen schwächer wären - im Gegenteil:
Während 9 % aller Gründerinnen angeben, deutlich wachsen zu wollen,




sind es unter den Mompreneurs sogar 14 %. Sie gründen auch häufiger
unter Einsatz von Mitarbeitern und/oder mit Partnern im Team (29 %
vs. 23 %).

Mompreneurs haben einen klaren Branchenschwerpunkt: Sie sind
besonders stark auf persönliche Dienstleistungen konzentriert (45 %).
Hierzu gehören neben Gastronomie- und Gesundheitsdienstleistungen z.
B. auch häusliche Betreuungsangebote, die die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf erleichtern und von Mompreneurs
überdurchschnittlich oft angeboten werden. Der Anteil von digitalen
Gründungen ist mit 13 % auffällig gering (insgesamt ca. 20 %). Dies
hängt mit der Art der Berufsausbildung zusammen: Von den Mompreneurs
mit Hochschulabschluss haben nur 7 % einen MINT-Abschluss (gegenüber
33 % aller Gründer bzw. 17 % der Gründerinnen ohne Kinder).

Bei der Finanzierung der Gründungsprojekte zeigen sich
Unterschiede hauptsächlich zwischen Gründerinnen und Gründern - ob
Kinder im Haushalt sind, ist weniger relevant. Aufgrund der Branchen-
und Größenunterschiede setzen Männer häufiger Finanzmittel ein als
Frauen und im Durchschnitt auch höhere Beträge. Mütter unterscheiden
sich hier kaum von anderen Gründerinnen, abgesehen von der
Zusammensetzung der externen Finanzierungsquellen: Mompreneurs sind
die Gruppe unter den Gründern, die am häufigsten Förderdarlehen und
Zuschüsse der Bundesagentur für Arbeit verwendet.

"Mütter, die gründen, haben die Familie stets im Blick, sind aber
nicht weniger ambitioniert in ihrem Unternehmertum. Sie setzen sich
zwar Grenzen bei den Wochenstunden, gründen dafür häufiger mit
personeller Verstärkung und wissen finanzielle Förderangebote zu
nutzen", sagt Dr. Zeuner.

Hinweis:

Den Fokus Volkswirtschaft Nr. 184 "Gründen mit Kindern -
Mompreneurs bringen Familie und Beruf unter einen Hut" finden Sie
unter: https://www.kfw.de/KfW-Konzern/KfW-Research/Mompreneurs.html



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Sonja Höpfner,
Tel. +49 (0)69 7431 4306, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
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Datum: 29.10.2017 - 10:00 Uhr
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