(ots) - Nach der letzten Sitzung der Europäischen
Zentralbank (EZB) wurde verkündet, das Volumen der Staatsanleihekäufe
künftig zu halbieren. Auch wenn jetzt wieder der eine oder andere aus
den Reihen der bundesdeutschen Polit- oder sonstigen berufenen
Prominenz die Zeichen an der Wand erkennen will und beschönigend
orakelt, dass EZB-Präsident Draghi damit den Einstieg in den Ausstieg
der ultralockeren Geldpolitik verkündet hat - passiert ist letzten
Ende nichts.
Es war nicht die erste Reduzierung bei gleichzeitiger Verlängerung
des Programmes der Staatsanleihekäufe und wird nicht die letzte
Maßnahme sein. Denn gerade einige der südlichen Euro-Staaten -
insbesondere Italien, das Heimatland Draghis - können sich steigende
Zinsen schlicht nicht leisten. Und werden sich auch weiterhin alle
Versuche der Einflussnahme etwa aus Berlin verbitten, dafür aber
weiterhin vor Wahlen steigende Ausgaben versprechen.
Auf der anderen Seite beklagt dann aber - anlässlich des
Weltspartags - Georg Fahrenschon, ehemaliger CSU-Minister und
jetziger Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes, es werde
hierzulande zu wenig gespart und damit wachse die Gefahr von
Altersarmut. Er sieht dadurch sogar den gesellschaftlichen
Zusammenhalt gefährdet.
Der Vorsitzende der Bayernpartei, Florian Weber, kommentierte:
"Die Aussagen eines Herrn Fahrenschon muss man leider als zynisch
bezeichnen. Solange er nicht unter Protest seine CSU-Mitgliedschaft
zurücklegt, sind doch seine in der Sache richtigen Aussagen völlig
unglaubwürdig. Gerade die CSU trägt doch den währungspolitischen
Amoklauf aus Frankfurt letztlich immer mit.
Die derzeitige Zinssituation ist gut für Haus- und Aktienbesitzer,
für die "kleinen Leute", die darauf angewiesen sind, dass ihre
Spar-Anlagen bei niedrigem Risiko einigermaßen verzinst werden, aber
desaströs. Ihnen das nun zum Vorwurf zu machen, ist im Prinzip
unverschämt."
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