(firmenpresse) - Bonn/Hamburg - Die deutsche Musikindustrie sucht nach neuen Vertriebswegen. Das illegale Herunterladen von Songs aus dem Internet und das Brennen von CDs haben zu einer Krise in der Musikbranche geführt, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Daher ist die Kreativität der Plattenbosse gefragt. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) http://www.ftd.de berichtet, setzt die Musikindustrie jetzt verstärkt auf das Handy als zusätzlichen Vertriebskanal. Für Szenekenner kommt das Umdenken nicht überraschend. Schon vor einiger Zeit hatte Michael Sander, Geschäftsführer der TCP Terra Consulting Partners GmbH in Lindau http://www.terraconsult.de alternative Geschäftsmodelle angemahnt: "Die Krise in der Musikindustrie zwingt die Verantwortlichen zum Umdenken. Man hat zu lange mit untauglichen Mitteln versucht, den rückläufigen Absatz der teuren CDs aufzuhalten. Allein mit Kopierschutz-Techniken ist gegen Raubkopien kein Kraut gewachsen. Das Kopieren von Musik zum privaten Gebrauch ist doch kein neues Phänomen. Nur die Technik hat sich vom klassischen Tonbandgerät über Kassettenrekorder und die Minidisk zum CD-Recorder entwickelt. Die betroffenen Unternehmen müssen registrieren, dass die CD als Hauptumsatzträger keine gesicherte Zukunft mehr hat. Kreativität und neue Vertriebswege sind gefragt."
Bislang hat nach einer Studie von Berlecon Research http://www.berlecon.de nur ein Fünftel der Europäer schon Musik über das Mobiltelefon bezogen, nur jeder zwanzigste lädt häufiger Musik auf das Handy. "Mobiltelefone stellen die neue Verkaufsstelle für Musik-Singles dar", zitiert die FTD Claudia Pöpperl, Vorstandsmitglied des Branchenbundes Mobile Entertainment Forum und Marketingdirektorin von Qpass http://www.qpass.de, einem Anbieter von Handysoftware. Die Musikindustrie will bei Musikdownloads den Erfolg der Handy-Klingeltöne wiederholen zu können, mit denen sie - so Qpass - bereits sechs bis zehn Prozent ihres Umsatzes macht. Bisher gibt es jedoch noch technische Probleme beim Handy-Download. Ausserdem dürften sich die Kosten von zwei bis drei Euro für einen Klingelton kaum auf die Musik übertragen lassen, da ein Lied im Internet viel weniger kostet. Doch auf lange Sicht erwartet die Branche ein grosses Potenzial für mobile Downloads.