(firmenpresse) - Bonn/Stuttgart - Outsourcing machte in den vergangenen Jahren als boomender Markt von sich reden. Doch mit den goldenen Zeiten scheint es erst einmal vorbei. Wie die "Computer Zeitung" http://www.netigator.de in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, ist der Markt für Business Process Outsourcing (BPO) im ersten Halbjahr 2005 tief eingebrochen. Die "Computer Zeitung" beruft sich dabei auf Zahlen von Technology Partners International (TPI). Das US-Beratungsunternehmen teilte mit, dass im ersten Halbjahr 2004 Verträge über die Auslagerung von Geschäftsprozessen mit einem hohen Grad an IT-Unterstützung im Gesamtwert von fünf Millionen Euro abgeschlossen wurden. Für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres wurden bisher nur 1,6 Millionen Euro verzeichnet.
Helmut Reisinger, Geschäftsführer des Stuttgarter IT-Dienstleisters Nextiraone Deutschland http://www.nextiraone.de, erkannte die Zeichen der Zeit bereits früh: "Outsourcing hat sich als Begriff schon ziemlich abgenutzt. Ich kann nur davor warnen, eine Illusion zu nähren in Form einer Eier legenden Wollmilchsau, die alles auf einmal lösen kann." Dennoch: Einen negativen Trend sehen die Experten nicht. Die Vorhersagung von 17 Prozent Wachstum bis zum Jahr 2009 bleiben bestehen. Der US-Manager Duncan Aitchison, Partner und Managing Director International Advisory Services, erklärte in der Computer Zeitung, dass in den Index lediglich die abgeschlossenen Deals eingehen. Entscheidend für die künftige Entwicklung sei jedoch die Pipeline - sprich: Wie viele Delas stehen vor dem Abschluss? Reisinger weiss: "Reden wir lieber von modularem Sourcing und Managed Services. Das sind die eigentlichen Wachstumstreiber. Entscheidend ist dabei die Standardisierung, die dabei über das Internet Protokoll (IP) vorangetrieben wird." Durch die Konvergenz von Sprache und Daten werden standardisierte Lösungen im Sinne einer Modulbauweise stärker auf den Markt kommen, so Reisinger weiter. Die Prognosen für die Branche fallen positiv aus. Laut einer Prognose von IDC soll der Umsatz bis zum Jahr 2009 um 17,2 Prozent auf insgesamt 4,4 Milliarden Dollar steigen.
Laut Computer Zeitung seien sich die Marktforscher darin einig, dass in Deutschland die Unternehmen komplette Prozesse nur sehr ungern herausgeben würden. So zitiert das Blatt Thomas Reuner, Senior Consultant bei IDC in Frankfurt http://www.idc.de , dass hierzulande ansässige Auftraggeber derzeit eher Teilabläufe ausgliedern würden, und nicht ganze Geschäftsprozesse. Auch Nextiraone-Geschäftsführer Helmut Reisinger hat eine Vorbehalte gegen Outsourcing im grossen Stil. "Vor einigen Jahren hatten wir bei Nextiraone die Diskussion, ob wir nicht auch unsere Ersatzteillager outsourcen sollten. Wir haben uns entschieden: Nein, das machen wir nicht. Wir wollten nämlich die Steuerungsqualität, die Kontrollinstanz und das dementsprechende Wissen nicht aus der Hand geben", begründete Reisinger.