(firmenpresse) - Tübingen/Bonn, www.ne-na.de - Hautkrebs soll sich nach Einschätzung von Dermatologen schon bald mit sogenannten therapeutischen Impfungen behandeln lassen. Im Bereich des metastasierenden schwarzen Hautkrebses gäbe es hier vielversprechende Ansätze, so Martin Röcken, Leiter der Tübinger Hautklinik. Laut Röcken werden momentan zwei Behandlungsansätze verfolgt: "Einerseits geht es um die Weiterentwicklung bestehender Impfmethoden, die darauf abzielen, körpereigene Wächter- und Effektorzellen nach vollzogener Laborbehandlung wieder dem Körper zuzuführen" , so Röcken, der darauf hinweist dass damit das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen die Tumorzellen entscheidend gestärkt werden könne. "Andererseits konzentriert sich die Forschung auf die Frage, warum es überhaupt zu asozialem Verhalten von Tumorzellen kommt und wie der Wachstum dieser Zellen durch direkt in die krankhafte Kaskade eingesetzte Zellmoleküle zum Stillstand gebracht werden kann", so Röcken weiter.
Beide Ansätze, die in laufenden Studien weiter erprobt werden, seien für die Weiterentwicklung von Behandlungsmethoden und die Verbesserung von Heilungschancen zukunftsweisend, ist Mark Berneburg, Privatdozent der Uniklinik Tübingen, überzeugt. "Angesichts der Verdopplung von Hautkrebserkrankungen innerhalb aller zehn Jahre und dem damit verbundenen Umstand, dass der schwarze Hautkrebs in absehbarer Zeit zu den häufigsten Krebsarten zählen wird, müssen hier neue Wege zur Bekämpfung gefunden werden", so Berneburg. Nach Ansicht des Nuklearmediziners Professor Dr. Jürgen Ruhlmann vom Medizin Center Bonn http://www.mcbonn.de müsse vor allen Dingen bei der Krebsvorsorge noch wesentlich mehr getan werden.
"Der schwarze Hautkrebs, das maligne Melanom, ist einer der bösartigsten Krebse überhaupt. Vor allem, wenn er metastasiert ist, sinkt die Überlebenschance rapide. Erfreulicherweise gibt es nun Ansätze in der Therapie des metastasierten malignen Melanoms. Allerdings, dies trifft eigentlich für alle bösartigen Erkrankungen zu, liegt die grösste Chance in der Früherkennung. Je früher der Hautkrebs erkannt wird, je kleiner er ist, umso höher die Überlebensrate", so die Erkenntnis von Ruhlmann. In der Diagnostik gebe es sehr grosse Entwicklungsfortschritte. "Hier ist die PET-CT die sensitivste Methode zur Erkennung des malignen Melanoms und zum Staging", sagt Ruhlmann. Die PET-CT ist eine Fortentwicklung der PET (Positronen Emissions Tomographie), in der die funktionellen Informationen der PET-Untersuchung und die strukturellen und räumlichen Informationen der Röntgen-CT-Untersuchung in einer PET-CT-Untersuchung zusammengefasst sind.
"Mit unserer neuen Technologie ist ein Quantensprung in der Diagnostik möglich", meint Ruhlmann, der an zwei deutschen Hochschulen lehrt. Er gründete 1994 das erste private PET-Zentrum in Deutschland und gilt als Entwickler des Bonner Modells, der Kooperation einer privaten Institution mit einer Universitätsklinik. Das PET-CT-Modell habe zahlreiche Vorteile: Es biete eine optimale Kombination funktioneller und anatomischer Informationen. Die Untersuchungszeit sei mit acht bis 15 Minuten extrem kurz. Ausserdem zeichne sich das Verfahren durch eine vielfach erhöhte Nachweisempfindlichkeit gegenüber Röntgenaufnahmen aus. Der erste PET-CT-Scanner wurde im Mai 1998 als Prototyp im PET-Zentrum in Pittbsburgh installiert. Ruhlmann kritisiert, dass diese neuartige Technik nicht in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen wird: "Der Deutsche Wissenschaftsrat hat schon vor längerer Zeit gefordert, dass die gesetzlichen Kassen die PET endlich in ihren Leistungskatalog aufnehmen sollen. In den USA ist das schon vor mehreren Jahren geschehen. Ich bin der Meinung, dass hier das Wort von Max Planck gilt, das ich etwas ergänzt habe: Eine geniale Methode setzt sich nicht durch, weil sie so hervorragend ist, sondern weil die Ignoranten, Besserwisser und Neider aussterben."