(firmenpresse) - Chronischen Nierenerkrankungen reduzieren Aminosäurenkonzentration
Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen sind oft mangelernährt und leiden unter Entzündungen. Schwedische Wissenschaftler des Karolinska-Institutes (1) stellten bei diesen Patienten niedrige Aminosäurespiegel fest, was ihre Überlebensrate erheblich senkt, berichtet heute Diplom-Ingenieurin der Ernährungstechnik Elisabeth Warzecha von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen. Die Wissenschaftler untersuchten bei 200 Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen die Auswirkungen von Entzündungen auf die Aminosäurenkonzentration im Blut. Patienten mit bestimmten chronischen Nierenentzündungen weisen durch die vermehrte Eiweissausscheidung geringere Konzentrationen wichtiger unentbehrlicher Aminosäuren auf, als mangelernährte Patienten ohne Nierenerkrankungen, fasst die Ernährungsexpertin Elisabeth Warzecha die Studienergebnisse zusammen. Eine inverse Korrelation besteht zwischen der Aminosäurenkonzentration im Plasma sowie den Entzündungsmarkern, wobei die Albuminkonzentration im Serum positiv mit einzelnen Aminosäurenkonzentrationen korreliert. Albumin ist als wichtiges Plasmaprotein unter anderem für den Transport von Vitaminen zuständig. Bei Nierenerkrankungen ist die Albuminkonzentration erhöht. Chronisch entzündliche Nierenerkrankungen beeinträchtigen alle Funktionen des Organismus. Eine hohe Sterblichkeitsrate resultiert hauptsächlich aus kardiovaskulären Erkrankungen, einer Folgeerkrankung der chronischen Nierenerkrankungen. Der Mechanismus ist noch nicht vollständig aufgeklärt und noch Gegenstand der Forschung, doch scheint das Problem auch in der Mangelernährung zu liegen. Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen und Entzündungen könnten daher von einer Aminosäurensupplementierung profitieren.
1) Mohammed E. Suliman et al.: Inflammation contributes to low plasma amino acid concentrations in patients with chronic kidney disease. AJCN 2005; 82: 342-349.