PresseKat - Internetshopping: Auf der Suche nach dem Königsweg

Internetshopping: Auf der Suche nach dem Königsweg

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(firmenpresse) - Bonn/Düsseldorf, www.ne-na.de - Einkaufen im Internet ist beliebt. Unabhängig von Tageszeit und Terminverpflichtungen lässt sich nach Herzenslust shoppen. Und selbst Einkaufsmuffel können dem bevorstehenden Weihnachtstrubel überfüllter Kaufhäuser entgehen, wäre da nicht noch zu oft die komplizierte Frage der Bezahlung im Internet zu klären. Denn nicht selten macht einem das angebotene Bezahlsystem des virtuellen Kaufhauses sprichwörtlich einen Strich durch die Rechnung. Komplizierte Anmelde- und Authentifizierungsverfahren und das ungute Gefühl, die Datenübertragung könnte doch nicht wirklich sicher sein, lassen die Waren nicht selten wieder ins Regal des Onlineshops wandern. Aufgrund subjektiv empfundener Unsicherheit und schwieriger Bedienung haben rund 87 Prozent aller Online-Shopper einer Studie des Marktforschungsunternehmens Fittkau und Maass http://www.fittkaumaass.de zufolge schon einmal einen Kaufvorgang abgebrochen.

Für die meisten Kunden sind die traditionellen Zahlungswege per Rechnung oder Lastschrift die Favoriten, neue Systeme setzen sich nur schwer durch, was allerdings auch an der Vielzahl unterschiedlicher Modelle liegt. Gerade die gute alte Überweisung hat durch die Möglichkeit von Online-Banking grosse Akzeptanz. Sabine Andresen beschreibt in der Zeitschrift Direkt Marketing http://www.im-marketing-forum.de/zeitschriften das Problem der vergangene Jahre: "Was war in den Bereichen Pre-Paid (Vorauskasse), Pay Now (zeitnahe Bezahlung) und Pay Later (spätere Zahlung) nicht alles möglich: Vor allem das Bezahlen per Mobiltelefon mit dem System Paybox sollte den deutschen Markt revolutionieren. Die fehlende Akzeptanz führte zum Scheitern." Die Revolution der Zahlungssysteme blieb also aus. Grund war die zu grosse Zahl von Anbietern, erklärt Petra Schubert von der Fachhochschule Basel, an der sie an der Untersuchung "Zahlungsmethoden für Onlineshops" mitgearbeitet hat. Mittlerweile sind die meisten der einst rund 50 Bezahldienste verschwunden.





Auch aus Händlersicht haben sich die elektronischen Paymentlösungen noch längst nicht durchgesetzt. In einem Gemeinschaftsprojekt haben das E-Commerce-Center Handel am Institut für Handelsforschung der Universität Köln, das Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universität Karlsruhe und die Unternehmensberatung fiveforces GmbH hierzu eine Studie vorgelegt, die zum bereits bekannten Tenor kommt: "Die meisten innovativen Systeme, die speziell für das Internet entwickelt wurden, konnten den etablierten Zahlungsarten bislang nicht den Rang ablaufen." Auch hier wird der Zahlungssicherheit die höchste Bedeutung zugemessen. Allerdings gebe es auch Anzeichen für den Durchbruch mancher Verfahren, wie beispielsweise dem von eBay betriebenen Paypal-Modell. Es ist allerdings kein komplett neues Zahlsystem, sondern stützt sich auf Kreditkarten oder Giro-Konten. Online-Zahlungen werden hier direkt verifiziert und dem Konto des Verkäufers gutgeschrieben.

Rund ein Viertel der befragten Händler bereitet derzeit die Einführung von Online-Überweisungen vor, bei denen die Zahlung sofort autorisiert wird. Für die nächsten Jahre rechnet man mit weiteren Innovationen auf dem Markt. Den Königsweg im E-Payment gibt es noch nicht. "Die Planungen der Onlinehändler sprechen dafür, dass sich der Markt für Internetzahlungsverfahren weiterhin dynamisch verhält", schreibt Andresen. Das sieht auch Omar Khorshed so. Der Vorstandsvorsitzende des Düsseldorfer Abrechnungsdienstleisters acoreus AG http://www.acoreus.de erkennt auch weiterhin Potenzial für die telefonische Abrechnung von Onlineeinkäufen. Er denkt dabei vor allen Dingen an mobilfunkbasierte Systeme, deren Vorteil in der grossen Handyverbreitung liegt. Das könnte eine allgemeine Akzeptanz des Zahlungsweges mit sich bringen. Ausserdem bietet der vertraute Weg über die Handyrechnung dem Käufer ein gewisses Mass an Sicherheit. Und auch der Verkäufer reduziert bei diesem Modell das Risiko eines Zahlungsausfalles, da der Mobilfunkanbieter die eigenen Kundendaten ohnehin überprüft. Weltweit werden in diesem Jahr bereits Zahlungsvorgänge in Höhe von 9 Milliarden Euro abgewickelt. Johan Karlson, Berater bei Arthur D. Little, schätzt das Transaktionsvolumen für 2008 auf knapp 30 Milliarden Euro.

Khorshed erkennt zudem Möglichkeiten, 0900er Rufnummern als Billingmodell einzusetzen. In jedem Fall erfordert die Etablierung eines neuen Bezahlmittels Zeit und Vertrauen. "Der Markt für attraktive und einfache Bezahlsysteme ist bereits da. Aber er benötigt noch Reifungsprozesse hinsichtlich der angebotenen Bezahlverfahren", so Khorshed. Er sieht zukünftig ein Nebeneinander klassischer und neuer Modelle. Dabei müsse "sowohl die klassische Zahlung über Kreditkarte, Scheck, Überweisung, Lastschrift oder Geldkarte als auch die innovativen Zahlungsmöglichkeiten über Premium SMS oder über Premium Rate Servicerufnummern wie 0900er Nummern erfolgreich miteinander verknüpft werden." Eine Bestellhotline beispielsweise über eine 0900er Rufnummer könnte Onlinehändlern neue Vertriebswege eröffnen.


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Datum: 25.11.2005 - 14:36 Uhr
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