(firmenpresse) - Bonn/Halle - Das wirtschaftliche Wachstum in Ostdeutschland schafft keine neuen Arbeitsplätze. Trotz einer Belebung der Konjunktur sehen Wirtschaftsforscher für 2006 keine durchgreifende Besserung auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt. Das berichtete die Lausitzer Rundschau http://www.lr-online.de. Der Abwärtstrend bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten setze sich auch in diesem Jahr fort. Nach Angaben des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) http://www.iwh-halle.de fehlten in den neuen Bundesländern im Jahr 2005 etwa 1,9 Millionen Arbeitsplätze. Das IWH rechnet für 2006 mit 1,26 Millionen Arbeitslosen in Ostdeutschland nach 1,32 Millionen in diesem Jahr. Die Arbeitslosenquote werde nur leicht von 18,1 Prozent (2005) auf 17,4 Prozent (2006) sinken.
Positive Nachrichten werden daher in den neuen Ländern besonders honoriert. Entgegen dem allgemeinen Trend sind einige Branchen auf Wachstumskurs, so die Call-Center-Branche in Sachsen-Anhalt. In Halle will die Firma Regio com sales service http://www.regiocom.net in diesem Jahr bis zu 100 neue Mitarbeiter einstellen. Ein Firmensprecher sagte dem MDR-Studio Halle http://mdr.de, die Arbeit umfasse die schriftliche und telefonische Betreuung von Stammkunden. In Dessau sollen laut Arbeitsagentur beim Call-Center-Unternehmen Burda Direct http://www.burdadirect.de einhundert neue Arbeitsplätze entstehen. In Bernburg läuft derzeit bei einer Call-Center-Firma die Bewerberauswahl. Auch der Contact Center-Dienstleister Sitel http://www.sitel.de will in Sachsen-Anhalt seine Belegschaft in diesem Jahr um 400 Stellen aufstocken. Gabriele Grossecker, Geschäftsführerin von Sitel in Deutschland, erklärte, dass neben dem Ausbau der Zusammenarbeit mit bestehenden Klienten auch Vertragsabschlüsse mit neuen Klienten das Wachstum von Sitel beflügeln. Zur Arbeit der neuen Mitarbeiter werden der technische Support und die Erbringung von Leistungen rund um den Kundenservice für Bestandskunden gehören. Der Anspruch an die Qualifizierung neuer Mitarbeiter steigt dabei. "Call- und Contact Center Dienstleister sind zunehmend als Partner für anspruchsvolle Aufgaben gefragt. Die Profile und das Potenzial der gesuchten Mitarbeiter müssen dem entsprechen", sagte Grossecker.
Solche Erfolgsmeldungen aus Deutschlands Osten gibt es selten. Bis dato setzte die Politik in den neuen Ländern vor allem auf staatliche Massnahmen. "Doch aus Wunderwaffen werden schnell Auslaufmodelle", so die Tageszeitung Die Welt http://www.welt.de. Ob Arbeitsbeschaffungsmassnahmen, Weiterbildung oder Personalserviceagenturen: Im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit hätten die meisten Instrumente versagt, die dazu noch sehr teuer ausfielen: Von 1998 bis 2004 haben der Bund und die Bundesagentur für Arbeit http://www.arbeitsagentur.de mehr als 150 Milliarden Euro in die aktive Arbeitsmarktpolitik gesteckt. Doch die Resultate waren zumeist niederschmetternd. Ob das neue Wundermittel Kombilohn hier Abhilfe schaffen kann, erscheint Experten zumindest zweifelhaft zu sein. Und so bleiben die Erfolgsgeschichten in den neuen Ländern auf einzelne Branchen wie die Call Center-Dienstleister beschränkt.