(firmenpresse) - Bonn - Reale und befürchtete Energieengpässe sind immer wieder Anlass, den Ausbau der Kernkraftnutzung zu propagieren. So geschehen in den USA nach den Hurricane-Schäden in der Ölindustrie und in Deutschland nach der kurzzeitigen Drosselung der Erdgas-Pipelines, die durch die Ukraine verlaufen. Ein Blick auf die Kernkraftfakten zeichnet nach einem Bericht des Onlinemagazins NeueNachricht http://www.ne-na.de/ ein eher nüchternes Bild. Im September 2005 waren weltweit 441 Reaktoren in Betrieb und nur 23 im Bau. Die drei Länder mit den höchsten Reaktorbeständen sind im Ausbau überraschend verhalten. In den USA sind 103 Reaktoren am Netz, in Japan 55 und jeweils nur einer im Bau. In Frankreich laufen 59 Reaktoren, ein Zuwachs ist nicht in Sicht. Weitere Länder haben zwar Kernkrafterfahrung mit einem oder mehreren Reaktoren, wollen es aber dabei belassen oder planen den Ausstieg.
Zu ihnen zählen Belgien, Bulgarien, Deutschland, England, Litauen, Mexiko, die Niederlande, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn. Ein künftiger Boom der Kernkraft ist in lediglich drei Ländern absehbar. Indien baut derzeit acht Reaktoren und 24 weitere sind vorgeschlagen oder beantragt. China hat zwei im Bau, acht in der Planung und 19 im Vorschlagsstadium. Südafrika plant einen und 24 sind beantragt. Der globale Trend lässt sich etwa so beschreiben: Länder mit vielen Reaktoren haben ihre Erfahrungen gesammelt und sind kaum euphorisch, Wachstumsregionen mit wenigen Reaktoren sehen in der Kernkraft ihre grosse Chance. Die zu Grunde gelegte Statistik wurde Ende 2005 von der World Nuclear Association erstellt http://www.world-nuclear.org/info/reactors.htm, die nach eigenen Angaben die weltweite friedliche Nutzung der Kernkraft für die kommenden Jahrhunderte fördert. Zu ihren Mitgliedern gehören Erbauer und Betreiber von Kernkraftwerken, namentlich Bechtel, Cogema, Electricite de France, EnBW, E.ON, Framatome, Marubeni, Mitsubishi, RWE, Vattenfall und Westinghouse.