(firmenpresse) - Stuttgart/Saarbrücken, www.ne-na.de - 50 Jahre Forschung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz sind für Professor Wolfgang Wahlster, Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz http://www.dfki.de in Saarbrücken, eine gute Gelegenheit für eine sachliche Bilanz: "Die Zeiten der KI-Gurus, die irgendeine Methode als Allheilmittel propagierten und nur anhand einer Spielzeugwelt demonstrierten, sind seit vielen Jahren vorbei - wie auch im Rest der Informatik", so Wahlster im Interview mit der Computer Zeitung. Eine Weltherrschaft der Künstlichen Intelligenz sei nicht angebrochen, dafür seien in den vergangenen fünf Jahrzehnten allerdings einige wichtige und nützliche Durchbruchinnovationen gelungen. So konnte ein Computer den Schachweltmeister schlagen, Roboter könnten autonom den Mars explorieren, Telefondialoge zur Terminabsprache liessen sich automatisch übersetzen und ein fahrerloses Auto fahre durch unbekanntes Gelände.
"Die KI hat formale Modellierungstechniken und Methoden der Wissensrepräsentation entwickelt, die heute unter die semantischen Technologien subsumiert werden und als Grundlage für das semantische Web dienen", weiss Wahlster. Seine Forschungsdisziplin habe Suchverfahren entwickelt, praxistaugliche Beweis- und Planungsmethoden entwickelt und auch das maschinelle Lernen ermöglicht. Heute werde modellbasiertes und datengetriebenes Vorgehen in grossen Systemen als Hybridsystem vereinigt. So würden Spracherkenner datengetrieben und probabilistisch arbeiten.
"Inhaltliches Verstehen und die Dialogführung erzeugt ein Sprachdialogsystem meistens modell- und regelbasiert", so Wahlster, der auch Schirmherr der Brancheninitiative Voice Business http://www.voiceday.de ist. Zweifellos habe die KI in Deutschland ingenieurwissenschaftliche Methoden entwickelt, die in innovativen Informatikanwendungen nicht wegzudenken seien. Gerade auf dem Gebiet des Sprach- und Bildverstehens spiele die deutsche Informatik seit vielen Jahren weltweit in der ersten Liga. Neben dem Gebiet der Mensch-Technik-Interaktion habe Deutschland in der Robotik, insbesondere der Service-Robotik die Nase vorn.