Am CERN in Genf laufen zur Stunde die letzten Vorbereitungen für das Urknall-Experiment. Am 30. März werden ab 9.00 Uhr den Plänen der Forscher zufolge im LHC zwei Protonenstrahlen mit einer aufsummierten Energie von 7 Billionen Elektronenvolt (7 TeV) aufeinander treffen, um die Bedingungen des Urknalls zu simulieren.
(firmenpresse) -
Das Webportal Readers Edition sprach mit dem langjährigen Max-Planck-Wissenschaftler und Publizisten Dr. Rolf Froböse, der in der vor wenigen Tagen erschienenen Neuauflage seines Buches „Sekunde Null. Das Urknall-Experiment“ das Experiment kritisch begleitet. (Den vollständigen Interviewtext finden Sie unter dem unten aufgeführten Link).
In dem Interview verweist der Autor darauf, dass er dem Experiment aus diversen Gründen mit gemischten Gefühlen entgegen sehe. „Das hat zunächst mit der Sicherheitslage am CERN zu tun“, so Froböse. Bedauerlicherweise habe es vor der Aufnahme der Versuche keine belastbare Sicherheitsanalyse gegeben. „Warum hat sich das CERN diesem Anliegen verweigert?“, fragt der Autor.
Er unterstreicht, dass er als Naturwissenschaftler den Forschern am CERN seinen Respekt zolle. Es müsse aber zwischen Verstand und Vernunft unterschieden werden. Froböse: „Der Bau des LHC hat über 3 Milliarden Euro gekostet. Die Reparaturen seit 2008 schlugen mit weiteren Unkosten im dreistelligen Millionenbereich zu Buche. Darauf sollte das CERN nicht noch stolz sein, denn die Zeche zahlt letztendlich der Steuerzahler, und die investierten Mittel wären besser in anderen Projekten der Forschungsförderung aufgehoben.“ So betrachtet sei das Experiment ein tragisches Versagen der Vernunft.
Buchinfo: Sekunde Null - das Urknall-Experiment. Wird das Schwarze Loch von Genf die Erde verschlingen? Edition BoD, herausgegeben von Vito von Eichborn. ISBN 3839156130, 144 Seiten, EUR 16,50. Jetzt im Handel.
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