Mannheim, April 2010 - Ultraschall-Kontrastmittel verbessern signifikant die Bildqualität und die diagnostische Zuverlässigkeit der Echokardiographie in Ruhe und insbesondere unter Stress. „Neben der Kontrastierung der Herzkammern und der besseren Abgrenzung der linksventrikulären Endokardgrenzen ermöglichen die heutigen Ultraschall-Kontrastmittel auch die Untersuchung der Myokardperfusion. „Hier steht uns ein wunderbares Instrument zur Verfügung, mit dem wir ohne großen Aufwand die Durchblutung des Herzens sichtbar machen und die Pathophysiologie dokumentieren und beurteilen können“, erklärte Prof. Dr. med. Klaus Tiemann, Münster auf einer Pressekonferenz der Bracco Imaging Deutschland GmbH anlässlich der 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie am 8. April 2010 in Mannheim. Darüberhinaus können weitere, für die Patienten belastende, invasive Untersuchungen vermieden werden - allen voran Herzkatheter-Untersuchungen, von denen in Deutschland jährlich ca. 830.000 rein diagnostisch und etwa 300.000 interventionell durchgeführt werden1. Dies bestätigen auch die aktu¬ellen Empfehlungen zur Kontrast-Echo¬kardiographie der Europäischen Gesellschaft für Echokardiographie (EAE)2.
(firmenpresse) - Gängige Echokardiographieverfahren wie das sogenannte „Tissue Harmonic Imaging“ und die konventionelle Stress-Echokardiographie liefern bei vielen Patienten keine diagnostisch verwertbaren Bilder. So sind in der herkömmlichen Stress-Echokardiographie etwa ein Drittel aller nativen Darstellungen unbefriedigend. Zudem ist der Blutfluss im Herzmuskel (Myokardperfusion) mit dieser Diagnostikmethode nicht darstellbar. Damit werden weitere für den Patienten beeinträchtigende und nicht ungefährliche, weil z.T. invasive Untersuchungen notwendig, wie zum Beispiel Herzkatheter-Untersuchungen oder die strahlenbelastende Myokardszintigraphie und die Computertomographie oder die Magnetreso¬nanztomographie. Diese Folgeuntersuchungen wären in vielen Fällen vermeidbar, wenn von vorne herein die Kontrast-Echokardiographie als Diagnostikverfahren herangezogen würde2. Eine stärkere Berücksichtigung der Kontrast-Echokardiographie könnte auch dazu beitragen, dass die Diagnostikkosten bei diesen Patienten deutlich sinken.
Umfassende Beurteilung des Herzens durch Kontrast-Echokardiographie
Der kontrastmittelgestützte Herzultraschall ist ein schnelles und räumlich flexibel anwendbares Verfahren, das bei einer Reihe von kardiologischen Indikationen eine aussagekräftige und kostengünstige Diagnostik ermöglicht: Das Herzvolumen und die daraus resultierende systolische Funktion sind genauer bestimmbar und besser reproduzierbar als bei der konventionellen Echokardiographie. Auch Wandbewegungsstörungen können mit einer höheren Sensitivität und Spezifität sowie verbesserter Reproduzierbarkeit erkannt werden – sowohl in Ruhe aber vor allem auch unter Stress.
Dabei verbessern Kontrastmittel wie SonoVue® neben der Bestimmung des linksventrikulären Volumens und der Ejektions¬fraktion die Untersuchung der Herzfunktion (insbesondere der Wandbewegungsstörung). Im Gegensatz zum herkömmlichen Herzultraschall kann die Durchblutung des Herzens differenziert und umfassend beurteilt werden, was einen ganz entscheidenden Vorteil darstellt.
Somit wird Patienten, die zum Beispiel an koronarer Herzkrankheit (KHK), akutem Koronarsyndrom oder strukturellen linksventrikulären Abnormitäten2 erkrankt sind, eine echte diagnostische Alternative geboten – eben nicht nur zum herkömmlichen Herzultraschall, sondern auch zu aufwändigeren Diagnostikverfahren.
Teurere und gefährlichere Untersuchungen können durch die Kontrast-Echokardiographie vermieden werden und vor allem werden den Patienten weitere invasive Untersuchungen er¬spart. „Die Kontrast-Echokardiographie gehört zu den sensitivsten und vor allen Dingen sichersten Untersuchungsverfahren in der Ischämiediagnostik.“ betonte Tiemann.
Kontrast-Echokardiographie ist sicher und effizient
Mehrere retrospektive Studien in Europa und den USA belegen die Sicherheit der kontrastmittelgestützten Echokardiographie für die Patienten, was sich in den evidenzbasierten Empfehlungen für die Kontrast-Echokardiographie der EAE (European Association of Echocardiography) niederschlägt2. „In der klinischen Praxis sind Zwischenfälle bei Patienten, die Ultraschallkontrastmittel erhalten, nicht signifikant häufiger und schwerwiegender als bei Patienten, die keine Ultraschallkontrastmittel erhalten“, kommentiert Prof. Dr. Jose Zamorano, Präsident der EAE, Madrid. „Somit ermöglicht die Kontrast-Echokardiographie eine sichere und differenzierte Beurteilung der Struktur und Funktion des Herzens, der Myokardperfusion und der koronaren Flussreserve, die die Patienten praktisch nicht belastet“, erläutert Zamorano weiter. Gleichzeitig kann diese Methode teure Diagnostikverfahren reduzieren und den Anteil ambulanter Untersuchungen erhöhen. „Durch die erstmalige Berücksichtigung im Rahmen des Krankenhaus-Abrechnungssystems hat diese Technologie nun erstmals die Chance, sich auch in der klinischen Routine zu etablieren“, fügte Tiemann hinzu. Sie eröffnet somit ein erhebliches Einsparpotenzial für die diagnostischen Zentren / Kliniken, deren Kostenträger und nicht zuletzt für das Gesundheitssystem insgesamt.
Literaturhinweise:
1F. van Buuren und D. Horstkotte: 24. Bericht über die Leistungszahlen der Herzkatheterlabore in der Bundesrepublik Deutschland. Kardiologe 2009; 3:512–518
2R. Senior et al.: Contrast echocardiography:evidence-based recommendations by European Association of Echocardiography. Eur J Echocardiogr 2009; 10:194-212
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Bracco Imaging S.p.A ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Kontrastmittel. Seine Produkte werden auf mehr als 80 Märkten vertrieben. Bracco Imaging verfolgt als forschendes Unternehmen einen effizienten F&E-Ansatz und brachte damit bereits eine Reihe von Innovationen für die wichtigsten Methoden der bildgebenden Diagnostik auf den Markt.
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden an den Forschungs¬zentren Colleretto Giacosa (Italien), Genf (Schweiz) und Princeton, N.J. (USA) durchgeführt. Jedes Forschungszentrum zeichnet sich durch eine hohe Spezialisierung in verschiedenen Methoden und Techniken der bildgebenden Diagnostik aus. Darüberhinaus sind Entwicklungsexpertise- und Service-Units in Konstanz, Mailand, Peking und Tokio angesiedelt. Bracco unterhält zahlreiche Forschungskooperationen mit renommierten Universitäten, medizinischen Forschungszentren und Biotech-Unternehmen in verschiedenen Regionen der Welt.
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