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Ältere Arbeitnehmer bekommen Bestnoten - Doch zu wenig Unternehmen stellen die Generation 50plus ein

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(firmenpresse) - Bonn/Köln - Deutsche Unternehmen waren jahrelang vom "Jugendwahn" geprägt. Die demographische Entwicklung lässt dies nicht mehr zu. Zudem haben 70 Prozent der befragten Unternehmer sehr gute bis gute Erfahrungen mit älteren Mitarbeitern gemacht, wie jetzt eine Umfrage des Forsa-Instituts http://www.forsa.de bei 500 Firmenchefs im Auftrag des Energieversorgers Watt Deutschland GmbH http://www.watt.de und des Wirtschaftsmagazins Impulse http://www.impulse.de ergab. Lediglich vier Prozent berichteten von weniger guten beziehungsweise schlechten Erfahrungen mit Arbeitnehmern jenseits der 50. Jeder fünfte Unternehmer sprach von "gemischten Erfahrungen". "Zu wenig Unternehmen trauen sich überhaupt nur, ältere Arbeitnehmer einzustellen. Wir haben mit Kollegen dieser Altersgruppe in unserem Unternehmen beste Erfahrungen gemacht", erklärte Watt-Chef Helmut Oehler gegenüber Impulse.

Im Vergleich zu den jüngeren Kollegen schätzen Firmenchefs bei den über 50-jährigen Arbeitnehmern vor allem deren Erfahrung, Kompetenz, Zuverlässigkeit und Leistungsbereitschaft. Nur bei Teamfähigkeit, Leistungsfähigkeit und Flexibilität müssten Abstriche gemacht werden. Trotz dieser Umfrage-Ergebnisse zögern immer noch mehr als ein Drittel der Unternehmer bei der Einstellung von Arbeitnehmern über 50. Mit Hilfe der Initiative 50plus versucht auch der Staat, die Unternehmer zum Umdenken zu bringen. So können Unternehmen Lohnkostenzuschüsse erhalten, wenn sie einen Arbeitslosen ab 50 Jahren einstellen. Ausserdem sind Arbeitgeber, die Ältere ab 55 einstellen, von der Pflicht zur Zahlung des Arbeitgeberbeitrags zur Arbeitsförderung befreit. Für den Arbeitnehmer bleibt die Arbeitslosenversicherung dennoch bestehen. In kleinen und mittleren Betrieben wird zudem die Qualifizierung für Beschäftigte ab 50 Jahren durch die Bundesagentur (BA) gefördert. Die BA übernimmt die Weiterbildungskosten, wenn der Arbeitgeber das Entgelt fortzahlt.

Udo Nadolski, Geschäftsführer des Düsseldorfer Beratungshauses Harvey Nash http://www.harveynash.de, erwartet jedoch nicht viel von so genannten "arbeitsmarktpolitischen Massnahmen" des Staates. "Die Politiker können eigentlich nur eins tun: Sie sollten alle Gesetze und Regelungen ersatzlos streichen, die den Älteren den Einstieg oder Wiedereinstieg ins Arbeitsleben erschweren. Nicht nur Jugendarbeitslosigkeit ist ein gesellschaftlicher Skandal: Es ist genauso alarmierend, wenn ein Grossteil der über 55-jährigen einfach aussortiert wird. Allerdings muss auch bei einigen Älteren ein Mentalitätswechsel Platz greifen. In den Vereinigten Staaten ist es nicht ungewöhnlich, mit über 50 noch mal ganz neu oder auch in einem anderen Beruf anzufangen. Ein wenig von dieser Flexibilität brauchen wir auch in Deutschland. Denn Flexibilität dürfen wir nicht nur den jüngeren Menschen abfordern, die es in der derzeitigen Situation und vor dem Hintergrund kriselnder sozialer Sicherungssysteme auch nicht einfach haben."






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Datum: 19.06.2006 - 16:09 Uhr
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