(ots) - Drohende Kasseninsolvenzen bestimmen derzeit
das Szenario der Krankenkassenlandschaft. Dies sei das negative
Ergebnis der aktuellen Gesundheitspolitik, kritisiert Jürgen Hahn,
Vorstandsvorsitzender der BKK Essanelle. Seit Einführung des
Gesundheitsfonds sind die Kassen von dessen monetären Zuweisungen
abhängig. Sie können die Höhe der Beitragssätze aufgrund des
einheitlichen Beitragssatzes nicht mehr selber am individuellen
Finanzbedarf ausrichten. Kassenschließungen seien jedoch zu
vermeiden, wenn der Finanzbedarf durch einen individuellen
Beitragssatz aufgefangen werden kann. Hahn fordert deshalb von der
Politik, wieder zur Beitragsautonomie zurück zu kehren.
Hahn kritisiert auch die Haftungsregelung innerhalb der
gesetzlichen Krankenversicherung. So haften Kassen für insolvente
Mitbewerber und müssen fehlendes Kapital aufbringen. Mittelfristig
besteht die Gefahr, dass finanziell gut aufgestellte Kassen aufgrund
der Haftungszahlung ebenfalls in finanzielle Schieflage geraten
könnten. Die Situation verschärfe sich im nächsten Jahr, denn das
Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung wird weiter steigen.
Experten zufolge soll das Finanzloch der gesetzlichen
Krankenversicherung im nächsten Jahr elf Milliarden Euro betragen.
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