Wie Chemieunternehmen mit eine Lösung fĂŒr die Bestandsoptimierung dauerhaft hohe Kosten ersparen können, zeigt die DĂŒsseldorfer Unternehmensberatung OPC GmbH: Die derzeitige wirtschaftliche Situation hat viele Betriebe gezwungen, Kosten zu sparen und ihren Kapitaleinsatz zu verringern. Dies fĂŒhrte dazu, dass auch die BestĂ€nde drastisch reduziert wurden. Vor allem im Krisenjahr 2009 stand der kurzfristige Bestandsabbau ganz oben auf der MaĂnahmenliste vieler Chemieunternehmen. Die Auswirkungen sind heute spĂŒrbar, bei steigender Nachfrage kommt es vielerorts zu EngpĂ€ssen und Lieferschwierigkeiten.
(firmenpresse) - Der Grund fĂŒr diesen Missstand: Die ledigliche Bestandsreduzierung verringert zwar kurzfristig die Kosten, in den seltensten FĂ€llen verbinden die Unternehmen damit jedoch den Einsatz von Systemen zur Planung der Lieferkette und zur Verbesserung der FlexibilitĂ€t. In solchen FĂ€llen sind die BestĂ€nde nicht systematisiert, es fehlen langfristig gĂŒltige Planungsparameter. âDabei hat die VerfĂŒgbarkeit von Produkten einen starken Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens, Lieferverzögerungen gehen unmittelbar mit Umsatzverlust einherâ, berichtet Christoph Gawert, Partner bei OPC aus seiner Beratererfahrung.
Beispiel aus der Praxis
Gawert berichtet aus einem Beispielprojekt: Ein Hersteller von Industrielacken verzeichnete viel zu hohe BestĂ€nde von durchschnittlich neun Millionen Euro. Die Kosten fĂŒr die Entsorgung abgelaufener Ware lagen ĂŒberdurchschnittlich hoch, bei fast einer Millionen Euro. Das Dilemma: Trotz dieses hohen Lagerbestandes beanstandeten die Kunden die LieferfĂ€higkeit bei regelmĂ€Ăigen Produkten. Ziel war es nun, die BestĂ€nde an Rohstoffen, Halbfertigwaren und Fertigwaren zu optimieren. Durch die EinfĂŒhrung differenzierter Standardlieferzeiten und entsprechender Planungsparameter konnte das Unternehmen im Endeffekt seine BestĂ€nde von neun auf vier Millionen Euro senken, die Entsorgungskosten sanken von einer Million Euro auf zweihunderttausend Euro und die anfĂ€nglich geplanten Investitionen in zusĂ€tzliche LagerkapazitĂ€ten konnten vermieden werden. Und dies alles bei gleichzeitiger Verbesserung des Lieferservice.
5 Schritte zur Bestandsoptimierung
Damit das Chemieunternehmen seine BestĂ€nde effektiv in der Lieferkette positionieren konnte, waren fĂŒnf strategische VerĂ€nderungen zur herkömmlichen Lagerhaltung notwendig.
Verbrauchsanalysen
Der Wertverbrauch je Rohstoff, Halbfertigware und Fertigware wurde anhand der Transaktionsdaten des ERP-Systems bestimmt. Zugleich wurde eine ABC-Klassifizierung erstellt. Jedes Element, vom Rohstoff bis zur Fertigware, konnte anschlieĂend eindeutig einer Verbrauchswertklasse zugeordnet werden.
âDreherâ versus âSteherâ
FĂŒr die Ermittlung der Dispositionsparameter spielte sowohl die Höhe als auch die RegelmĂ€Ăigkeit des Verbrauchs eine entscheidende Rolle. FĂŒr Rohstoffe, Halbfertigwaren und Fertigwaren wurden deshalb XYZ-Klassifizierungen erstellt, die eindeutig die Verbrauchskonstanz widerspiegeln sollten.
Dispositionsparameter
AnschlieĂend legte das Unternehmen die grundsĂ€tzlichen Dispositionsverfahren je Element anhand von Verbrauchswert- und Verbrauchskonstanzklassen fest und bestimmte die Kriterien fĂŒr die zukĂŒnftige Materialplanung. Darauf aufbauend wurden die Bestandsrichtlinien neu definiert. Diese beinhalten Sicherheits-, Melde- und HöchstbestĂ€nde sowie die optimalen Bestell- beziehungsweise ChargengröĂen. Neben dem durchschnittlichen Verbrauch spielte auch die StabilitĂ€t der Wiederbeschaffungszeiten eine entscheidende Rolle.
Aktive Bestandssteuerung
Mit der Umsetzung eines aktiven Bestandsmanagements war eine Reihe von Anforderungen verbunden. Dazu gehörte zunÀchst, dass die organisatorischen und IT-technischen Anforderungen zusammengetragen und verifiziert wurden. In der Realisierungsphase stellen diese Grundlagen die konsequente Umsetzung sicher.
Differenzierter Servicegrad
SchlieĂlich wurde untersucht, in welchem MaĂe sich eine verĂ€nderte Bevorratung von Produkten auf den bisher an den Kunden kommunizierten Servicegrad auswirkt. Die bewusste Differenzierung des Servicegrads nach Produkten konnte in Einklang mit den internen und externen Anforderungen gebracht werden und verursachte somit keine marktseitigen Nachteile.
Durch diese ganzheitliche Lösung ist der Lackhersteller nun in der Lage, seine BestÀnde auch bei sich verÀndernden Produktionsbedingungen anzupassen. Er ist nicht mehr so stark wie vorher den Schwankungen des Marktes ausgesetzt, konnte seine Produktionseffizienz erheblich verbessern und gleichzeitig seine LieferfÀhigkeit erhöhen.
Seit 1996 ist OPC (organisations & projekt consulting GmbH) mit Sitz in DĂŒsseldorf erfolgreich als Unternehmensberatung im Bereich ProduktivitĂ€tsoptimierung in Europa und Nordamerika tĂ€tig. Die Kernkompetenz von OPC liegt in der StĂ€rkung und Optimierung der organisatorischen und personellen SĂ€ulen zur Verbesserung der ProduktivitĂ€t und Ertragslage der Kunden. OPC kennt die Herausforderungen des Marktumfeldes von Industrieunternehmen und erarbeitet maĂgeschneiderte, praxisnahe Lösungen fĂŒr ihre Kunden.
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