(ots) - Die USA nehmen internationale Hilfe zur
Bekämpfung der Ölkatastrophe an. "Ach, jetzt schon?", mag man in
einem Anflug von Sarkasmus denken. Spät, aber immerhin. Allerdings
fragt es sich durchaus: Warum wird ein Unglück mit diesen
verheerenden Ausmaßen, eine Kalamität globaler Bedeutung, die die
Weltmeere und damit alle Menschen betrifft, monatelang behandelt, als
handele es sich um eine interne Angelegenheit der Vereinigten Staaten
von Amerika? Es wäre doch längst an der Zeit gewesen, die immense
Verschmutzung des Ozeans mit allen Mitteln, die wer auch immer zur
Verfügung hat, einzudämmen. Das kann man doch nicht im Ernst einem
Konzern wie BP überlassen, auch wenn er der Verursacher ist, und auch
nicht nur den USA. Die von 30 Staaten angebotene Hilfe entweder gar
nicht oder nur sehr beschränkt in Anspruch zu nehmen, ist nur mit
Dummheit oder Überheblichkeit zu erklären. Verständlich und
nachvollziehbar ist es in keinem Fall. Dabei haben die derzeit
tätigen sogenannten Experten an der Unglücksstelle in den vergangenen
zehn Wochen nie den Eindruck gemacht, wirklich zu wissen, was sie
tun. Es ist schwer zu beurteilen, was schlimmer ist: die ganze
Hilflosigkeit, die hier zutage getreten ist, oder die Tatsache, dass
Energiekonzerne es trotzdem für eine gute Idee halten, in 1.500
Metern Tiefe den Erdmantel anzubohren. So geht die globale Sauerei im
Golf von Mexiko und andernorts vorerst weiter.
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