(ots) - Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg,
Dagmar Reim, setzt sich dafür ein, über einen sogenannten
Strukturausgleich die Rundfunkgebühren zwischen den ARD-Anstalten
gerechter zu verteilen. "Selbstverständlich müssen Sender in
bevölkerungsreichen Bundesländern wie NRW mit mehr Gebühren
ausgestattet werden als andere", so Reim im Gespräch mit dem
Medienmagazin journalist. "Aber die Verteilung ist trotzdem
ungerecht." Ihr Vorschlag: Eine gewisse Abweichung von der
durchschnittlichen Quote der Gebührenbefreiung solle jeder Sender
selbst wettmachen. Darüber hinaus müssten jedoch
Ausgleichsmechanismen greifen.
Im Verbreitungsgebiet des RBB sind überdurchschnittlich viele
Menschen von den Rundfunkgebühren befreit. Liegt die Befreiungsquote
beim Fernsehen ARD-weit bei etwa 10 Prozent, sind in Berlin und
Brandenburg mehr als 15 Prozent von der Zahlpflicht ausgenommen.
Besonders die kleinen und mittleren Sender im ARD-Verbund leiden
unter wegbrechenden Einnahmen. So erhielten im Jahr 2008 die großen
Sender WDR, SWR, NDR und BR fast drei Viertel der Gebühren. Die
übrigen fünf Anstalten teilen sich den Rest. "Es gibt genügend
Gebühren", sagt Reim. "Wir müssen sie nur gerechter verteilen."
Bislang gibt es unter den kleineren Sendern allerdings keine
gemeinsame Linie dafür, wie das erreicht werden könnte. "Da zeigt
sich dann und wann, dass doch jeder unterschiedliche Voraussetzungen
hat und alleine für seinen Sender kämpft."
Bereits Ende 2008 musste der RBB wegen der Finanznot beim Programm
streichen. Jetzt präsentierte eine Kommission drei weitere
Sparszenarien. Im schlimmsten Falle geht die Kommission von der
Schließung dreier Hörfunksender und der Streichung von
Eigenproduktionen aus. Auch wenn Dagmar Reim betont, dass "wir das
hier nicht erleben wollen", stellt sie sich auf weitere Kürzungen
ein. "Ich neige nicht zum Schockieren. Ich bin für Transparenz. Als
ich Intendantin geworden bin, habe ich den Mitarbeitern versprochen,
sie nie zu belügen."
Die Details der Sparszenarien lesen Sie in der Juli-Ausgabe des
Medienmagazins journalist, das heute erscheint.
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