(ots) - 27. Juli 2010 - Die neue Königin unter den
optischen Medien - die Blu-ray Disc - muss ganz offensichtlich noch
eine Vielzahl von Anhängern unter ihrer Krone vereinen, um ihre mit
vielen Vorschusslorbeeren begleitete Herrschaft im Markt zu
etablieren. Das Unternehmen Primera Technology ist im Rahmen seiner
Studie* "Optische Medien im Brennpunkt" den Ursachen auf den Grund
gegangen. Das Ergebnis: Einem Boom rund um die blaue Scheibe steht
noch eine ganze Reihe von Hindernissen entgegen. Ein Viertel der
Befragten ist der Ansicht, dass die DVD als Vorgängerin auf dem Thron
nach wie vor die Ansprüche der Konsumenten erfüllt - insofern hätte
es eines neuen Mediums also gar nicht bedurft. "Totgesagte leben
länger",lautet der Kommentar von Primera-Geschäftsführer Andreas
Hoffmann. "Alle, die geglaubt haben, dass die Verbraucher ohne
zeitliche Verzögerung auf die Blu-ray Disc und die für Aufnahme und
Wiedergabe notwendigen Geräte umsatteln, sehen sich getäuscht. Gerade
die DVD wird noch lange eine Rolle spielen."
Für ein weiteres Fünftel der Befragten sind die Preise für
Aufnahme- und Abspielgeräte noch zu hoch und müssen erst auf das
Niveau von DVD-Playern absinken, bevor der Blu-ray-Motor so richtig
ins Laufen kommt. "Konsumenten üben sich deshalb und auch wegen der
schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse in Bescheidenheit. Viele
haben sich aber auch wegen der Abwrackprämie gerade erst ein Auto
gekauft und halten sich bei anderen Neuanschaffungen zurück", so
Andreas Hoffmann weiter. 18 Prozent meinen, dass der Preis für die
Blu-ray Disc selbst noch zu hoch ist, unabhängig davon, ob es sich um
den Rohling oder die schon fertig bespielte Variante handelt. Auch
diesbezüglich warteten die Konsumenten noch ab, bis DVD-Preise
erreicht sind.
Jeweils 13 Prozent vertreten die Ansicht, dass generell noch zu
wenige Inhalte zur Verfügung stehen beziehungsweise der Markt noch
unter den Nachwehen des Erbfolgekrieges zwischen HD-DVD und Blu-ray
leidet. Die anfängliche Skepsis wegen des jahrelangen Streits
zwischen den beiden Formaten spielt offensichtlich keine so große
Rolle mehr, auch wenn dieser der Branche laut Andreas Hoffmann "einen
Schaden in hoher dreistelliger Millionenhöhe beschert hat". Die
restlichen 11 Prozent gaben zu Protokoll, dass die Blu-ray Disc in
Abhängigkeit von 3D und HD-TV stehe und daher erst dann einen Boom
erlebe, wenn sich diese noch jungen Technologien zum Massenmarkt
entwickelt hätten. "Das wäre allerdings erst dann der Fall, wenn die
Konsumenten auch zu Hause 3D-Inhalte betrachten könnten. Bis dahin
müssen wir uns noch in Geduld üben."
*Das Unternehmen Primera Technology führte Befragungen unter 100
Fach- und Führungskräften aus der IT-Branche durch - in diesem
speziellen Fall in ihrer Eigenschaft als Verbraucher - , wobei die
Gesprächspartner nicht wussten, wer hinter dem Fragebogen steckt. Die
Studie erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität. Sie spiegelt
eine Grundstimmung in der IT-Branche wider und lässt daher
Rückschlüsse auf bestimmte Entwicklungen und Tendenzen zu.
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