(ots) - Der öffentlich-rechtliche Sender Deutsche Welle
unterstützt den privaten Sportverein DW Sport plus mit Steuergeldern.
Der Verein ging aus der früheren Betriebssportgruppe des Senders
hervor. Allein in den Jahren 2000 bis 2003 und 2006 erhielt der
private Verein von dem öffentlich-rechtlichen Sender Deutsche Welle
Gelder in Höhe von 141.451,68 Euro. Im Jahr 2003 überstieg der
Zuschuss der Deutschen Welle die Gesamtausgaben des Vereins. Dieser
war in dem Jahr finanziell so gut aufgestellt, dass er sogar über
zwei Festgeldkonten verfügte. Im Jahr 2005 hatte der Verein 66.436,84
Euro auf einem Festgeldkonto angelegt - dennoch bezuschusste die
Deutsche Welle den Verein im Folgejahr mit weiteren 37.000 Euro aus
öffentlichen Mitteln. Dabei hätte es eigentlich Grund zum Sparen
gegeben: Die Deutsche Welle verbuchte in dem Jahr einen Verlust in
Höhe von mehr als 27 Millionen Euro.
U.a. bietet der Verein DW Sport Plus Golfkurse und Spotschießen
an. Die Golfkurse sind nach MEEDIA.de-Informationen mit einem Preis
von 110 Euro für zehn Termine à 80 Minuten extrem preiswert und seien
laut einem Mitglied "wie geschenkt". Auch die Sportschützen-Gruppe
des Vereins, die vom Gesamtverein DW Sport plus subventioniert wird,
ist bestens ausgestattet. Sie schaffte nach MEEDIA.de-Recherchen eine
Luftpistole, ein Luftgewehr und ein Kleinkalibergewehr der
Olympionisten-Edelmarke Anschütz an.
Auf Anfrage wollte die Deutsche Welle, die direkt aus
Steuermitteln finanziert wird, nicht mitteilen, in welchem Jahr sie
den Verein DW Sport plus in welcher Höhe bezuschusst hat. Hierbei
handele es sich um "Betriebsinterna". Fragen wirft auch ein Darlehen
auf, dass die Deutsche Welle dem privatrechtlichen Verein DW Sport
plus noch bis 2012 gewährt hat. Auf Anfrage nahm man bei der
Deutschen Welle keine Stellung zu der Frage, in welcher Höhe, zu
welchem Zweck, zu welchen Konditionen und aus welchen Mitteln das
Darlehen gewährt wurde. Hierbei handele es sich ebenfalls um
"Betriebsinterna".
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Stefan Winterbauer
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