(ots) - Viel Obst und Gemüse, das haben wir gelernt, beugt
Zivilisationskrankheiten und Krebs vor. Neue Studien zeigen aber,
dass der krebsschützende Effekt bestimmter lebensmittel überschätzt
wird. "Dennoch ist pflanzliche Kost ein wichtiger präventiver
Faktor", sagt Prof. Cornelia Ulrich, Leiterin des Bereichs Präventive
Onkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg in einem
Interview in der aktuellen Ausgabe des Fitness- und
Gesundheitsmagazins VITAL (9/10; EVT: 18. August 2010).
Rotes Fleisch von Rind oder Schwein ist besonders für Frauen
gefährlicher als bisher angenommen. Es erhöht nicht nur das Risiko
für Darmkrebs, sondern begünstigt nach einer aktuellen Studie auch
Brustkrebs-Erkrankungen. Die Gefährdung durch Alkohol wird ebenfalls
unterschätzt. Wer schon als Teenager sechs- bis siebenmal pro Woche
Alkohol trank, trägt später ein deutlich erhöhtes Brustkrebsrisiko.
Soja wiederum wird überschätzt. Der Schutzeffekt der enthaltenen
Isoflavone wirkt sich nach neueren Studien fast nur jenseits der
Wechseljahre aus. Eine krebsvorbeugende Wirkung von grünem Tee sei
ebenfalls nicht nachweisbar. Einer seiner Inhaltsstoffe kann
bestimmte Krebsmedikamente sogar unwirksam machen.
Krebs ist eine höchst komplexe Erkrankung, die durch individuell
unterschiedliche Prozesse entsteht. "Deshalb unterscheiden sich die
Risikofaktoren und die Möglichkeiten der Prävention", sagt Ulrich.
Der gezielte Verzehr bestimmter Lebensmittel mit krebsschützenden
Substanzen bringe wenig. "Es gibt nicht das Lebensmittel, das für
jeden Menschen einen Schutz vor jeder Krebsart bietet", erläutert die
Expertin. Lycopin in Tomaten oder Sulforaphan in Brokkoli seien nur
zwei von vielen bioaktiven Pflanzenstoffen, die vor Krebs schützen.
"Insgesamt scheint der Schutzeffekt im Zusammenwirken der
Substanzen zu liegen - und zwar in Form von echtem Obst und Gemüse."
Vitamin-Präparate hätten sich in fast allen Studien als nicht wirksam
erwiesen. 
Ein hoher Verzehr von Obst und Gemüse schütze
nachgewiesenermaßen insbesondere vor Lungenkrebs sowie
gastrointestinalen Tumoren wie Darm-, Magen- und Speiseröhrenkrebs.
Jedoch komme es beim Essen nicht nur auf das Was, sondern auch auf
das Wieviel an. "Übergewicht erhöht das Krebsrisiko um ein
Vielfaches", warnt Prof. Ulrich.
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