(ots) - "Die Bundesregierung fährt den Klimaschutz gegen
die Wand. Es widerspricht jedweder Logik, ein derart erfolgreiches
Programm nach acht Monaten einzustellen. Damit schadet die
Bundesregierung unserem Klima, denn das Sanierungstempo wird sich
deutlich verlangsamen." So der Geschäftsführer der Bundesvereinigung
Bauwirtschaft, Prof. Dr. Karl Robl zu der gestern bekannt gewordenen
Mitteilung der KfW, die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel 2010
im Bereich "Energieeffizient Sanieren" könnten die unerwartet hohe
und im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegene Nachfrage nicht
abdecken. Daher komme es, so die KfW, zur Einstellung der Förderung
von Einzelmaßnahmen und von Sonderförderungen im Förderbereich
"Energieeffizientes Sanieren" zum 31. August 2010.
Robl warf der Bundesregierung vor, kein schlüssiges Konzept zur
CO2-Reduzierung zu haben. "Denn in der Einsparung von Energie für
Heizung und Warmwasser im Gebäudebestand liegt das größte Potenzial,
den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Gleichzeitig wird der Energieverbrauch
drastisch gesenkt, so dass der Umstieg auf erneuerbare Energien
schneller gelingen kann."
"Wir kritisierten diese Entscheidung der Bundesregierung. Denn
beide Programme werden intensiv in Anspruch genommen und leisten
einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Die durch sie
ausgelösten, um ein vielfaches höheren privaten Investitionen tragen
ebenso zum Erhalt von Arbeitsplätzen in der mittelständischen
Bauwirtschaft bei." So Robl.
So gab es bis zum 30. Juni 2010 im Programmbereich
"Sonderförderung" bereits 176.435 Zusagen mit einem Volumen von 32
Mio. EUR, wogegen die Zusagen in 2009 knapp die Zahl 60.000 (mit
einem Volumen von 12 Mio. EUR) erreichten. Das ist bereits im ersten
Halbjahr eine Verdreifachung der Maßnahmen. Im Bereich
"Einzelmaßnahmen" gab es bis zum 30. Juni 2010 ca. 22.500 Zusagen mit
einem Volumen von 930 Mio. EUR. Im Vorjahr lagen die Zusagen bei
knapp 60.000 mit einem Volumen von fast 1.900 Mio. EUR.
Die hohe Inanspruchnahme der Förderprogramme im Bereich der
CO2-Gebäudesanierung zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Anreize
für private Investitionen zu setzen. Die in 2011 beabsichtigte
Kürzung der Haushaltsmittel in diesem Bereich auf nur noch rund 400
Mio. Euro wird den Sanierungsprozess der Wohngebäude in Deutschland
deutlich verlangsamen. "Wir fordern daher die Bundesregierung auf,
die Akzente richtig zu setzen und die KfW-Programme zum Energie
effizienten Bauen und Sanieren auf dem Niveau von 1,5 Mrd. EUR
anzusiedeln." So Robl.
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