Krankenkasse verlangt generelle Kostübernahme für professionelle Zahnreinigung zur Eindämmung der Behandlungskosten
(firmenpresse) - OBERNKIRCHEN. Jedes Jahr naschen wir Deutschen die unvorstellbare Menge von 2,5 Millionen Tonnen Süßigkeiten. Nicht mitgezählt sind dabei jene Kinderdrinks, Schüttelshakes und süße Limonaden, vor denen Foodwatch erst Anfang des Jahres wegen eines Zuckeranteils von bis zu 30 Prozent gewarnt hat. Im Mund werden daraus Zahnkiller, gegen die selbst die besten Pflegemittel kaum noch Chancen haben. „Wegen unserer Ernährungsgewohnheiten geht ohne professionelle Zahnreinigung nichts mehr“, sagt Friedrich Schütte, Vorstand der BKK24.
Zwar haben 95 Prozent aller Bundesbürger eine Zahnbürste, aber zu viele von ihnen können nicht richtig damit umgehen. Falscher Druck, zu kurze Putzseiten und abgenutzte Borsten lassen Säure und Bakterien zurück. Als Plaque-Belag sind sie mit herkömmlichen Mittel kaum noch zu entfernen und verursachen neben Karies auch gefährliche Parodontitis. Die Krankheit befällt das Bindegewebe, das die Zähne festhält. Es folgen Zahnfleischbluten, Taschenbildung, Rückgang des Zahnfleisches und am Ende der Verlust der Zähne. Elektrische Bürsten, die nur jeder Dritte benutzt, können diesen Prozess zwar verlangsamen, aber nicht komplett stoppen. Am Ende gewinnen Süßigkeiten, Zigaretten und weitere zahnschädliche Lebens- und Genussmittel, die wir fast täglich auf unserem Speiseplan haben. Allein in den letzten zehn Jahren ist der Zuckerkonsum trotz verbesserter Aufklärung noch einmal um 400 Gramm pro Kopf gestiegen.
„Die Folgen zahlen alle Krankenversicherten“, so Schütte. Fast zehn Milliarden Euro im Jahr müssen für die Behandlungen aufgebracht werden. „Ein Teil davon wäre vermeidbar, wenn wir rechtzeitig eingreifen.“ Doch die professionelle Zahnreinigung ist keine Kassenleistung und die meisten Patienten scheuen vor den 50 bis 60 Euro zurück, die ihnen der Arzt berechnet. „Aus unserer Sicht ist das Sparen am falschen Ende“, meint der Vorstand. Doch den Vorwurf macht er nicht den Patienten, sondern dem System der gesetzlichen Krankenversicherungen. „Ausgaben für Vorsorge sparen wir sehr schnell wieder ein, weil dadurch weniger Behandlungen nötig sind.“
Die BKK24 unternimmt jetzt den Versuch, den Teufelskreis der steigenden Behandlungskosten zu durchbrechen. Sie übernimmt für ihre Kunden zweimal im Jahr die Kosten der professionellen Zahnreinigung, die sonst zu den „Individuellen Gesundheitsleistungen“ gehört. Und weil der Erfolg schon da ist und die Ausgaben sinken, fordert Schütte: „Diese Art der Vorsorge muss zur Regelleistung bei allen gesetzlichen Krankenkassen werden.“ Ob er damit durchkommt, hängt allerdings nicht allein von der notwendigen Entscheidung der Politik ab. Auch die Zahnärzte müssen mitspielen und mit den Kassen abrechnen, statt eine Privatrechnung zu schreiben. Doch der BKK24-Chef ist zuversichtlich: „Wir haben inzwischen Vertragspraxen fast überall in Deutschland.“
Mehr Informationen zur richtigen Zahnputztechnik, zum Umgang mit Zahnseide, zu weiteren Hilfsmitteln und zur professionellen Zahnreinigung gibt es im Internet-Gesundheitsportal unter der Adresse www.bkk24.de.
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