(ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
kritisiert massiv die heute von der Bundesregierung vorgestellten
Szenarien für ein Energiekonzept. "Das Szenario ist das Papier nicht
wert, auf dem es gedruckt ist", sagte BEE-Präsident Dietmar Schütz.
"Bei diesem Auftragsgutachten hatte die Bundesregierung von Anfang an
die Ergebnisse vorgegeben. Unter allen Umständen will sie
Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke durchsetzen. Dafür wurden
die Forschungsinstitute Prognos, EWI und GWS beauftragt, diesen
energiepolitischen Irrweg quasiwissenschaftlich zu untermauern", so
Schütz.
Dabei wurde jedoch klar: Selbst unter den Rahmenbedingungen, die
die Bundesregierung vorgaben, errechneten die Gutachter, dass
Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke absolut unnötig sind. So
räumte Bundesumweltminister Röttgen heute ein, dass sie im
Analysezeitraum allenfalls marginale Auswirkungen auf Strompreis und
CO2-Ausstoß hätten. Mehr noch: Laufzeitverlängerungen würden weniger
Fortschritte bei der Energieeffizienz und geringeren Innovationsdruck
für Umwelttechnologien bedeuten, so Röttgen. "Spätestens jetzt
entlarvt sich jeder, der unter diesen Umständen noch Laufzeiten von
Atomkraftwerken verlängern will, als Bremser und Verhinderer einer
zukunftsfähigen Energiepolitik. Sie zementiert allein die Marktmacht
der vier großen Stromkonzerne über Jahrzehnte und lässt die
Ankündigungen der Bundesregierung, sich auf den Weg in das
regenerative Zeitalter zu begeben zu Lippenbekenntnissen werden", so
BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann.
In dem Auftragsgutachten wurde das so genannte Referenzszenario,
in dem keine Laufzeitverlängerung vorgesehen ist, mutwillig schlecht
gerechnet. Fortschritte bei Energieeffizienz und Ausbau der
Erneuerbaren in Wärme- und Verkehrssektor finden insbesondere in den
Szenarien mit Laufzeitverlängerung statt. Auf diese Weise erscheint
eine Laufzeitverlängerung geboten. Der BEE apelliert an die
Abgeordneten des Deutschen Bundestages, sich von dieser
scheinwissenschaftlichen Arbeit nicht in die Irre führen zu lassen
und stattdessen weiter auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu
setzen.
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