(ots) - Mit der «Gamifizierung» beschäftigt sich das
renommierte Wissensmagazin «GDI Impuls» in seiner aktuellen Ausgabe.
Denn die Entwicklung des Spiels zum Leitmedium des 21. Jahrhundert
führt dazu, dass ludische Elemente in immer grösserem Ausmass in
Wirtschaft und Gesellschaft eingesetzt werden.
Das Spiel wird zum Spielmacher der globalen Wirtschaft. In der
Medienbranche ohnehin, Spiele-Hersteller machen längst mehr Umsatz
als die Musikindustrie. Aber die «Gamifizierung» breitet sich noch
weiter aus, nimmt das Spiel bei der Sozialisation der
Millennium-Generation doch eine ähnlich zentrale Rolle ein wie das
Fernsehen bei den Babyboomern. Die Gaming-Experten Bruno Beusch und
Tina Cassani: «Unternehmen und Marken, die ihr Angebot mit
Spielmechanismen anreichern und dadurch Replay-Value schaffen, haben
einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.»
Die Umwälzungen in der Medienbranche selbst analysiert der
Medienwissenschaftler Gundolf S. Freyermuth. Er prognostiziert eine
zunehmende Kooperation zwischen Spiel- und Filmindustrie, wobei noch
offen sei, inwieweit beide ihre künstlerische Eigenständigkeit
bewahren können. Doch die Konsumenten könnten beim Siegeszug des
Global Playing nur gewinnen: «Historisch mündet ein medialer Umbruch
oft in eine ästhetische Blütezeit, von der zugleich die neuen und die
alten Medien profitieren.»
Mit einem anderen Umbruch beschäftigt sich Klaus Jarchow in seinem
Beitrag für «GDI Impuls». Er zieht Parallelen zwischen dem
Medienwandel seit der Ausbreitung des Internets und dem vor 500
Jahren nach der Erfindung des Buchdrucks. Damals fand die eigentliche
Umwälzung erst statt, als sich zur neuen Technik auch ein neuer
Inhalt gesellte: die Reformation durch Luther. An diesem neuen Inhalt
fehle es heute: «Für die Protestanten im Web 2.0 gibt es noch keine
neue Bibel.» Ein Luther 2.0 könne das allerdings ebenso radikal
ändern, wie es Luther 1.0 ab 1517 tat.
Zusammenfassungen: www.gdi-impuls.ch
«GDI Impuls» ist zu beziehen beim Gottlieb Duttweiler Institut
(GDI).
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