(firmenpresse) - Von Ansgar Lange
Bonn/Düsseldorf – Ein Großteil der Erwerbstätigen hierzulande arbeitet in der Dienstleistungsbranche. Seit Jahren schon geben die Deutschen mehr Geld für Dienstleistungen aus als für Waren. Der Service-Sektor steht vor einem großen Wandel. Dabei entstehen eine Fülle völlig neuer und spannender Tätigkeitsfelder, schreibt Wirtschaftswoche-Online (Wiwo) http://www.wiwo.de und stellt die zehn gefragtesten Jobs der Branche für Dienstleister vor. Ihr Ruf ist nicht immer der beste, doch seit einiger Zeit ist die Call Center-Branche auf dem Vormarsch. Ende Februar trifft sich die Szene zur großen Leistungsschau bei der Call Center World http://www.callcenterworld.de in Berlin. „Callcenteragents sind das Bindeglied zwischen Kunde und Unternehmen“, schreibt Wiwo-Redakteur Sebastian Matthes. Zwar gebe es längst etliche große Anbieter in Deutschland. Doch der Markt sei noch nicht gesättigt: Insbesondere Zeitarbeitsfirmen suchen nach gutem Personal.
„Die Branche boomt weiter. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahl in deutschen Call Centern ist noch lange nicht ausgereizt, sagt Call Center-Experte Günter Greff http://www.call-center-experts.de. Greff hat zehn Thesen zum Thema Call Center aufgestellt. Demnach werden auch in Deutschland bald ein bis zwei Prozent der Erwerbstätigen in Call Centern beschäftigt sein, das wären dann rund 400.000 bis 800.000 Call Center-Beschäftigte. „Die Voraussetzung für diese These ist allerdings, dass sich die Call Center-Branche in Deutschland ähnlich entwickelt, wie es beispielsweise in England der Fall war", so Greff, der auch Vorstand der e-learn AG http://www.e-learn.de ist.
Da die Anforderungen im Job immer mehr wachsen, erhöht sich auch der Bedarf an Beratung. Dies ist die Chance für den Coach, der nicht nur die Scherben zusammenfegen muss, wenn etwas völlig schief gelaufen ist. Laut Matthes liegt das Potenzial vor allem bei jüngeren Führungskräften, die durch professionelle Beratung auf neue Aufgaben herangeführt werden sollen. Dabei bauten die Unternehmen einen Pool von Coaches auf, mit denen sie regelmäßig zusammenarbeiten.
Obwohl die Dienstleistungsbranche sehr erfolgreich ist, entwickeln sich neue Services oft spontan und zufällig. Der neue Beruf des Dienstleistungsdesigners verbessert bestehende Angebote oder entwickelt neue, so Wiwo: „So erforschen Dienstleistungsentwickler beispielweise, was Kunden beim Kauf eines DSL-Pakets erleben, wo sie Probleme haben und welche Dienstleistungen sie brauchen, um nicht anschließend frustriert mit Kabelsalat vor der Steckdose zu sitzen.“ Ein Beruf mit Zukunft ist auch der Familien-Service-Agent. Diese Experten vermitteln oder bieten Services rund um die Familie an. Solche Anbieter haben Datenbanken mit jederzeit abrufbereiten und geprüften Tagesmüttern, zuverlässigen Babysittern, Pflegepersonal oder Putzhilfen. Die Experten der Robert-Bosch-Stiftung http://www.bosch-stiftung.de sehen hier ein Potenzial von jährlich mehr als 60.000 neuen Jobs. Weitere Berufe mit Zukunft sind Case Manager, Eventmanager, Finanzberater, Patentanwalt und Reisefachleute.
Doch der Trend zur Dienstleistungsgesellschaft verändert oder schaftt nicht nur neue Berufsbilder. „Der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft bietet Deutschland ungeheure Möglichkeiten zur Rehabilitierung seiner Wirtschaft“, sagt Michael Müller, Geschäftsführer der auf IT-Dienstleistungen spezialisierten a&o-Gruppe http://www.ao-services.de mit Firmensitzen in Neuss und Potsdam. „Er sichert zum Beispiel eine größere Unabhängigkeit von den Folgen der Globalisierung, da die meisten Dienstleistungen nicht transportabel und somit lokal begrenzt sind. Ein Konkurrenzkampf mit den osteuropäischen Billiglohnländern, mit denen Deutschland als Produktionsstandort nicht mithalten kann, entsteht also erst gar nicht. Zudem eröffnen sich der deutschen Wirtschaft auf den neuen Märkten der ‚smarten’ Produkte, die zu völlig neuen Dienstleistungen führen, große Möglichkeiten. Die Informatisierung des Alltags, die sich am Menschen mit seinen individuellen Anforderungen und Wünschen orientiert, belegt, dass nicht der in Taiwan hergestellte Minicomputer entscheidend ist. Vielmehr erfordern diese Produkte neue Dienstleistungen und darauf spezialisierte Anbieter. Experten räumen Deutschland große Chancen ein, bei neuen Technologien eine Führungsposition einzunehmen.“ Wichtiges Kriterium dafür werde sein, inwieweit die Unternehmer die Dynamik neuer Technologien verstehen und die Richtung und das Tempo des technischen Wandels im Voraus abschätzen. Voraussetzungen dafür seien flexible Arbeits- und Kapitalmärkte, die es erlauben, Geld- und Humankapital in neue Sektoren umzuleiten.