(ots) -
O-Töne u.a. von Karl-Heinz Paqué, früherer Finanzminister von
Sachsen-Anhalt
((MODERATIONSSKRIPT))
Es war eine unvorstellbare Begeisterung - damals im Herbst 1990.
Die versprochenen "blühenden Landschaften" haben länger auf sich
warten lassen - aber im Osten Deutschlands ist inzwischen eine neue
Industrie entstanden. Vor allem kleine innovative Start-Ups sorgen
dafür, dass der Osten nicht den Anschluss verliert. Zum Beispiel die
CRYLAS GmbH von Andreas Wenzel, gegründet 1990, kurz vor der Einheit:
O TON Wenzel
("Ja das waren stürmische Zeiten. Dort haben wir begonnen, uns als
Firma zu formieren. Uns ist es gelungen, mit eigenen Produkten sehr
schnell am Markt auch erfolgreich zu sein.")
Und so kann einer, der damals hautnah dabei war, heute sagen:
O TON Paqué
("Das Ergebnis ist nicht entäuschend - aber die Erwartungen waren
viel zu hoch")
Karl-Heinz Paqué war Anfang der 2000er Jahre Finanzminister in
Sachsen-Anhalt. Inzwischen leitet er die Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften der Uni Magdeburg:
O TON Paqué
("1990 gab es eine Euphorie, die bei der schwierigen Ausgangslage
durch nichts zu rechtfertigen war. Insbesondere drohte immer der
Massen-Exodus von Leistungsträgern. Und um dies zu verhindern,
musste die Politik schnelle und radikale Schritte machen. Und diese
Schritte haben natürlich Spuren hinterlassen.")
So ist es heute vor allem jungen, innovativen und kleinen
Unternehmen zu verdanken, dass der Osten Deutschlands in Sachen
Technologie und Forschung Boden gut gemacht hat. Und das mit
staatlicher Hilfe: In den 20 Jahren seit der Wiedervereinigung
wurden über tausend Hightech-Unternehmen im Osten von der KfW
gefördert. Sie erhielten mehr als 442 Mio. Euro - Geld für Forschung,
für modernste Technik.
O TON Paqué
("Diejenigen, die in der Lage sind, innovativ zu sein, die haben
eine gute Chance und diejenigen, die nicht dazu in der Lage sind, die
werden es schwer haben. Deutschland wird insgesamt - West und Ost -
ein Standort sein, wo praktisch nur noch wissensintensive Produkte
hergestellt werden. Zumindest in der Industrie.")
...sagt der Wirtschaftswissenschaftler Karl-Heinz Paqué. Und ist
sich sicher: 20 Jahre nach der Einheit ist der Aufbau Ost physisch
abgeschlossen. Und doch ist die Aufholjagd des Ostens noch lange
nicht beendet:
O TON Paqué
("Die nächsten 10, 20, 30 Jahre werden eine zentrale
wirtschaftspolitische Aufgabe mit sich bringen. Die Innovationskraft
der ostdeutschen Wirtschaft zu stärken. Die Vernetzung mit
Universitäten, mit Fachhochschulen, der Industrie. Die Veränderung
der Produktpalette. Weg von standardisierten Produkten hin zu
hochinnovativen Produkten. Das wird die Aufgabe sein. Wie lange das
dauert, das ist eine spekulative Frage")
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