(ots) - Bundestag beschließt Antrag zur Verbesserung der
Einsatzversorgung
Mit Erschütterung hat der Deutsche BundeswehrVerband auf den Tod
eines Soldaten und die teilweise schwere Verwundung sechs weiterer
Soldaten nach einem Selbstmordanschlag in Afghanistan reagiert.
"Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden unseres
gefallenen Kameraden. Unseren sechs verwundeten Kameraden wünschen
wir eine baldige Genesung", sagte Oberst Ulrich Kirsch,
Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes, heute in
Berlin.
Kirsch weiter: "Dieser erneute Vorfall macht in aller Brutalität
deutlich, was in den letzten Wochen und Monaten in der Öffentlichkeit
wieder in Vergessenheit geraten ist. Wir befinden uns in Afghanistan
nach wie vor in einer kriegerischen Auseinandersetzung, in der unsere
Soldatinnen und Soldaten im Auftrag des Deutschen Bundestages ihr
Leben riskieren - und verlieren." Deshalb sei es, so Kirsch weiter,
ein wichtiges Signal, dass der Deutsche Bundestag die Bundesregierung
ausgerechnet an diesem Tage aufgefordert hat, die Einsatzversorgung
für die Soldatinnen und Soldaten an entscheidenden Punkten zu
verbessern.
Der Antrag von CDU/CSU und FDP (Bundestags-Drucksache 17/2433)
fordert, die Einsatzversorgung für alle im Einsatz Geschädigten und
ihrer Hinterbliebenen den heutigen Anforderungen anzupassen. Zwar
sind in der Vergangenheit schon große Fortschritte erreicht worden.
Jedoch ist es nach wie vor nicht garantiert, dass ein im Einsatz
schwer versehrter Soldat seinen vorherigen Lebensstandard wieder
erreicht. Dies gilt vor allem für die Soldaten auf Zeit, Reservisten
und freiwillig längerdienenden Grundwehrdienstleistenden. Hier sind
die heutigen Geldbeträge deutlich anzuheben. Für die Hinterbliebenen
dieser Berufsgruppen ist das umso dringender. Auch müssen viele
Soldatinnen und Soldaten, die nach dem Einsatz an einer
Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) erkranken, quälende und
kostenintensive Anerkennungsverfahren durchmachen. Eine Anerkennung
ist keineswegs sicher.
Der Antrag wurde mit den Stimmen aller Bundestagsfraktionen mit
Ausnahme der Fraktion Die Linke, die sich enthalten hat, angenommen.
Kirsch: "Der Bundestag und die Bundesregierung haben hier die
Chance, in den letzten Monaten verloren gegangenes Vertrauen der
Menschen in den Streitkräften zurück zu gewinnen. Ich warne davor,
die Umsetzung des Antrages im Sande verlaufen zu lassen. Unser Land
hat heute einen Soldaten im Kampf gegen die Taliban verloren. Setzt
die Politik nicht endlich spürbare Signale, verliert sie das
Vertrauen der Soldatinnen und Soldaten endgültig".
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Frank Henning, Tel.: 0228/3823212