(ots) - Getreu der Maxime von Franz-Josef Strauß, dass
es rechts von der CSU keine Partei von nennenswertem Einfluss geben
dürfe, hat sein Enkel gar nicht erst viel Zeit verstreichen lassen,
um auf Thilo Sarrazins umstrittene Thesen zu reagieren. Horst
Seehofer, bisher nicht gerade als Rechtsaußen bekannt, stellt sich
dem Koalitionsfrieden und der »Einheitsrede« des Präsidenten zum
Trotz der Flut einwanderungswilliger Türken und Araber entgegen: Wenn
das keinen Eindruck macht! Das Problem ist: Es gibt die Flut von
Einwanderungswilligen aus den genannten Ländern gar nicht. Zu gut
läuft die Wirtschaft gerade in der Türkei sowie nach der Krise auch
wieder auf der arabischen Halbinsel. Zieht man die »anderen
Kulturkreise« weiter etwa bis nach Indien, so würden hiesige Firmen
und Unis liebend gern manchen Experten abwerben, der derzeit lieber
England und den USA den Vorzug gibt. Nicht Einwanderung, sondern die
Integration lange hier lebender Migranten ist das Problem. Sie wird
durch knallige Sprüche von der Art Seehofers erschwert. Wer sie
fördern will, muss konkret werden - zum Beispiel beim Thema
Sprachunterricht.
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