Innovationskommunikation als Wachstumstreiber
Acht von zehn Innovationen in Deutschland scheitern. „Mit mir nicht“, sagt Christof Schneider, Unternehmer aus Immenstaad am Bodensee. Der 38-jährige setzt in seinem Unternehmen auf eine offensive Kommunikation – mit Erfolg. „Nur wenn unsere Kunden rechtzeitig wissen, dass wir eine Innovation haben, kann Nachfrage entstehen.“
(firmenpresse) - Fachmessen, Werbung, Kundenzeitschrift – Christof Schneider, Chef des Metall verarbeitenden Betriebs Ch. Schneider, spielt auf der gesamten Klaviatur des Marketings, um seine Innovationen an den Mann zu bringen. „Eine wirkliche Innovation ist nur das, was sich erfolgreich am Markt behauptet“, sagt der umtriebige Unternehmer. „Alles andere ist nicht viel mehr als eine Idee.“
1996 hat Schneider seinen Betrieb gegründet. Mittlerweile hat er 22 Arbeitsplätze in Immenstaad geschaffen. Ein Hightech-Maschinenpark sowie umfassendes Know-how ermöglichen modernste Blechverarbeitung. Das Portfolio des Unternehmens reicht heute von der Fertigung von Sondergehäusen im Elektronikbereich bis hin zur Produktion von Wand- und Wegschildern, Werbesäulen und Briefkastenanlagen. Wichtigstes Standbein ist aber die Luft- und Raumfahrtbranche. „In diesem Geschäftsfeld schlägt sich unsere Kompetenz in der Planung, Konzeption und Entwicklung ganzer Systeme nieder“, sagt Schneider. So werden in seiner Produktionshalle beispielsweise bis zu 180 Einzelteile für das Hightech-Innenleben von Flugzeugsitzen gefertigt und zusammenmontiert.
Mit einem eigenen Kundenmagazin – den CH.S news – hält Schneider seine Kunden, potenzielle Interessenten und Partner auf dem Laufenden. Ein eigenes Magazin: für die Großen der Branche fast so etwas wie eine Selbstverständlichkeit, für ein kleines Unternehmen wie Ch. Schneider allerdings eine echte Herausforderung. Gleiches gilt für die Teilnahme an internationalen Messen wie der airtech in Frankfurt oder auch die Pflege der eigenen Internetseite. Doch die Mühe lohnt sich, bilanziert Firmenchef Schneider: „Wir haben über die Messen und unsere CH.S news eine Reihe von interessanten Kontakten knüpfen können. Bis hin zu konkreten Anfragen und Angeboten.“
Nicht alle Mittelständler sind so fortschrittlich. Weniger als zehn Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen arbeiten in Kommunikationsfragen beispielsweise mit Profis aus Agenturen zusammen. 75 Prozent der Kommunikationsfachleute und Journalisten sind der Meinung, dass der Informationstransfer aus den Fachbereichen der Unternehmen nicht funktioniert. Und die führende Expertin für Innovationskommunikation, Professorin Claudia Mast von der Uni Hohenheim, attestiert vielen Firmen ein echtes Defizit: „Wenn beispielsweise der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik klagt, dass die Innovationskraft der Branche zwar gut sei, aber nur wenige das wüssten und vor allem im Ausland ihr Innovationspotenzial kaum erkannt werde, dann hat diese Branche – wie viele andere auch – ein massives Kommunikationsproblem.“
Ein gutes Beispiel dafür, wie Ch. Schneider Innovationen in den Markt kommuniziert, ist die neuartige Software NetERP 2.0. „Wir brauchen eine Software, die unsere komplexen betrieblichen Prozesse abbildet“, erklärt Schneider. Die Programme auf dem Markt waren für das kleine Immenstaader Unternehmen allerdings unerschwinglich. 60.000 bis 70.000 Euro hätte Schneider allein für die Software hinblättern müssen – ohne Hardware und Schulungen. „Also haben wir mit einem Partner ein eigenes System programmiert.“ Die Software ist inzwischen ausgereift und kann von anderen kleinen Unternehmen gegen einen Festpreis inklusive Installation und Import vorhandener Daten gekauft werden. „Da unser Programm auf der intuitiven Bedienung gängiger Microsoft-Programme basiert, ist der Schulungsaufwand sehr gering“, so Schneider.
Gemeinsam mit seiner Agentur entwickelte Schneider eine „Sonderausgabe“ seines Kundenmagazins, bewarb die Software auf seiner Website und informierte die Medien über das neuartige System. Auch seine Kunden aus der Luft- und Raumfahrtbranche wies der Unternehmer ausführlich auf die Software hin. „Innovativ sein heißt schließlich auch: innovative Technologien einsetzen. Wir haben dank NetERP 2.0 alle Abläufe, also auch alle Kosten, stets im Blick und im Griff. Zum Wohl unserer Kunden“, so Schneider. „Für uns als zertifizierter Luftfahrtzulieferbetrieb ist insbesondere das integrierte Dokumentenmanagement und das Qualitätssicherungssystem von großer Bedeutung.“
So ein offener Umgang mit Informationen aus dem Unternehmen ist nicht in allen Firmen üblich. Tatsächlich scheitert die Mehrzahl der Innovationen in Deutschland heute an einer mangelnden Nachfrage durch den Markt. Für Experten wie Professorin Claudia Mast ist die Analyse einfach: „Innovationen, die in der Öffentlichkeit nicht gesehen werden, verlieren ihre Wirkung als Wettbewerbsvorteil.“
Christof Schneider hat sich genau deshalb gegen ein Dasein als „stiller Star“ entschieden. „Ein offener Dialog mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern ist uns ganz besonders wichtig. Wir wollen, dass unsere Innovationen wahrgenommen werden und wir wollen weiter wachsen. Dafür ist eine professionelle Kommunikation ein entscheidender Baustein.“
Das Unternehmen CH. Schneider mit Sitz in Immenstaad/Bodensee ist spezialisiert auf die Bearbeitung von Aluminium und Edelstahl. Das Produktportfolio reicht von der System- und Komponentenproduktion für die Luft- und Raumfahrtbranche bis hin zu der Fertigung von Sondergehäusen im Elektronikbereich sowie der Produktion von Wand- und Wegschildern, Werbesäulen und Briefkastenanlagen. Das 1996 gegründete Unternehmen beschäftigt 22 Mitarbeiter.
enterpress
Meike Worms
Fichtenstraße 75
40233 Düsseldorf
Fon: 0211 – 98 96 0 96
Fax: 0211 – 98 96 0 62
worms(at)enterpress.de
www.enterpress.de