(ots) - Der Bonner Ökonom Carl Christian von Weizsäcker lobt
die Trägheit der Deutschen. Eine gewisser Unwillen zur Veränderung
wirke gewissermaßen als Filter gegen falschen Fortschritt. "Der
Mensch hängt grundsätzlich am Status Quo und das hat auch sein Gutes.
Der Widerstand gegen Veränderung verhindert, dass es nur einen
scheinbaren Fortschritt gibt, der sich zuletzt als Nachteil
herausstellt", sagte von Weizsäcker dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Freitag-Ausgabe). Die Hürde, die für eine Verbesserung übersprungen
werden müsse, werde höher "und die Veränderung am Ende tatsächlich
ein Fortschritt ist. Das ist eine gute Sache", betonte der
Ökonomie-Professor. Er erinnerte allerdings daran, dass Deutschland
als Wirtschaftsstandort natürlich im internationalen Wettbewerb
stehe. Es dürfe deshalb "nicht dazu kommen, dass wir aus lauter
Verliebtheit in den Status Quo zurückfallen gegenüber anderen. Die
Leistungseliten dürfen nicht auswandern. Da ist dann die Grenze des
Widerstandes gegen den Fortschritt erreicht."
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