(ots) - Röttgens Chance
Die CDU in NRW hatte die Qual der Wahl. Denn mit Armin Laschet und
Norbert Röttgen gab es zwei höchst respektable Bewerber um die
Führung des mitgliederstärksten CDU-Landesverbandes. Beide haben
zweifellos das Zeug dazu, die Partei zu führen, der forsche
Überflieger Röttgen ebenso wie der kluge Moderator Laschet. Deshalb
war es eine kleine Überraschung, dass sich Röttgen am Ende relativ
deutlich durchsetzen konnte.
Groß sind nun die Erwartungen an den Mann, der bei der nächsten
Landtagswahl aller Voraussicht nach Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft herausfordern wird. Schafft er es, die CDU aus dem
Stimmungstief zu hieven? Und vor allem: Welche Machtperspektive
entwickelt er? Dies sind die entscheidenden Fragen, nachdem die CDU
im Mai mehr als eine Million Stimmen verloren hat. Sie benötigt also
einen starken Partner. Und so, wie es aktuell aussieht, kämen eher
die Grünen als die Liberalen infrage. Da trifft es sich, dass Röttgen
ebenso wie Laschet für eine entsprechende Öffnung der CDU plädiert.
Ein Manko ist dabei freilich, dass der Bundesumweltminister in der
Atomfrage viele Hoffnungen enttäuscht hat. Die Laufzeiten der
Kraftwerke werden stärker verlängert, als er es wollte. Und auch bei
den Sicherheitsnachrüstungen konnte Röttgen sich nicht durchsetzen.
Seine prominente Rolle als Bundespolitiker ist mithin nicht immer nur
von Vorteil.
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