(ots) - Gestern fand der vierte Integrationsgipfel im
Bundeskanzleramt statt. Vertreter aus Bund, Ländern, Kommunen und
Verbänden sowie private Akteure wollen sich in einem Nationalen
Aktionsplan zur Umsetzung des Integrationsplanes auf messbare
Zielvorgaben für eine verbindliche Integrationspolitik verständigen.
Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht:
"Wir erwarten von allen Migrantengruppen gleichermaßen, dass sie
sich um Bildung und Ausbildung bemühen. Bedauerlicherweise schneiden
laut dem Nationalen Bildungsbericht 2008 insbesondere Türken und
Italiener im Vergleich zu Spaniern, Griechen oder Vietnamesen, deren
Eltern ebenfalls als Arbeitsmigranten nach Deutschland gekommen sind
und die mittlerweile öfter die Hochschulreife erlangen als Deutsche,
eher schlecht ab.
Das zeigt, dass man nicht alle Migranten unterschiedslos über
einen Kamm scheren darf. Nur ein ehrlicher, differenzierter Blick auf
die schwächeren Gruppen ermöglicht zielgruppenspezifische
Verbesserungsmaßnahmen. Zudem kann ein Vergleich Anreize schaffen,
sich mehr anzustrengen als bisher."
Hintergrund:
Der Aktionsplan soll den Nationalen Integrationsplan
konkretisieren und weiterentwickeln. Dieser ist das Ergebnis langer
gemeinschaftlicher Arbeit: Im Juli 2006 hatte die Bundeskanzlerin zum
Ersten Integrationsgipfel geladen. Ein Jahr lang erarbeiteten die
Beteiligten aller gesellschaftlichen Gruppen erste Inhalte zur
Integration. Beim zweiten Integrationsgipfel stellte die
Bundeskanzlerin dann das Ergebnis vor - den "Nationalen
Integrationsplan". Beim dritten Integrationsgipfel im November 2008
wurde dazu eine erste Zwischenbilanz gezogen. Nun soll der Nationale
Aktionsplan die Integrationsziele klar und verbindlich festlegen. Mit
der Fortentwicklung des Integrationsplanes zum Nationalen Aktionsplan
setzt die Bundesregierung auch ein Ziel des Koalitionsvertrages um.
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