(ots) - Mit einem festlichen Gottesdienst wurde die 3.
Tagung der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
in der Marktkirche zu Hannover eröffnet. Der hannoversche
Bischofsvikar, Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen, legte
seiner Predigt einen Abschnitt aus dem 14. Kapitel des
Johannesevangeliums zugrunde: "Den Frieden lasse ich euch, meinen
Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich, wie die Welt gibt. Euer Herz
erschrecke nicht und fürchte sich nicht."
Dieses Wort, so Jantzen, sei mehr als ein "aufmunterndes
Auf-die-Schulter-Klopfen", sondern "tröstliche Geistesgegenwart". Wo
der Geist Jesu Christi wirke, so Jantzen weiter, breite sich der
Friede Gottes aus und werde "Ãœbereinstimmung mit mir selbst, mit
meinen Mitmenschen, mit Gott" geschenkt. Auch wenn dieser Friede erst
in der neuen Welt Gottes vollendet sein wird, so Jantzen, sei er
nicht weltfremd. "In der Welt habt ihr Angst", sage Jesus an anderer
Stelle im Johannesevangelium. Gerade darum lasse Jesus uns seinen
Frieden, "damit uns die Angst nicht beherrscht." Jantzen, der bis zur
Neuwahl eines neuen Landesbischofs Ende November leitender
Geistlicher der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ist,
widmete sich in seiner Predigt drängenden Fragen und Problemen der
Zeit. So erwähnte er neben dem Afghanistankonflikt und dem Thema
Integration in Deutschland auch den Castor-Transport, der dieser Tage
wieder von Le Hague nach Gorleben unterwegs sei und die Proteste
vieler Menschen dagegen. Jantzen mahnte: "Die wirtschaftlichen
Interessen der Energiekonzerne, die bereits getätigten
Milliardeninvestitionen dürfen nicht der Maßstab für politische
Entscheidungen sein, sondern das, was lebensdienlich und
menschengerecht ist." Solange dies nicht gewährleistet sei, so
Jantzen, werde in Gorleben weiter gebetet in dem Vertrauen auf das
Wort Jesu: "Meinen Frieden gebe ich euch - nicht wie die Welt gibt."
Diese Zusage Jesu sei heute weltweit sehr nötig, denn immer noch
versetzten kriegerische Konflikte Menschen in vielen Teilen der Welt
in Angst und Schrecken. Deshalb, so der Bischofsvikar abschließend,
sei es "unsere Aufgabe als Christen und als Kirchen, das Bewusstsein
für den umfassenden Frieden Christi wach zu halten - "in Gottesdienst
und Predigt, in Diakonie und politischer Streitkultur."
Hannover, 07. November 2010
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
Den Predigttext finden Sie unter: http://www.ekd.de/synode2010/pr
edigten/101107_jantzen_marktkirche.html
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