(ots) - Eine "transparente und ergebnisoffene Suche nach
einem Endlager" für Atommüll wird nach Ansicht des Fraktionschefs der
Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, fünf bis zehn Jahre dauern. "Wir
müssen unterschiedliche Gesteinsformationen vergleichen", sagte
Trittin dem "Kölner Stadt-Anzeiger"(Dienstagsausgabe). "Wenn Sie
heute eine Umgehungsstraße planen, bekommen Sie das vor Gericht nicht
durch, wenn sie nicht nachweisen können, dass Sie mindestens zwei
Alternativtrassen geprüft haben". Er habe große Zweifel an der
Eignung von Gorleben als atomares Endlager, sagte Trittin, doch das
müsse nicht heißen, dass jeder Salzstock ungeeignet sei. Der
Fraktionschef sieht die Machtperspektiven seiner Partei nicht dadurch
geschmälert, dass die CDU durch ihre Atompolitik Schwarz-Grün
unmöglich gemacht habe. Die Grünen hätten bei den Landtagswahlen im
kommenden Frühjahr gute Chance, in Rheinland-Pfalz und im "ehemaligen
CDU-Stammland Baden-Württemberg in die Regierung" zu kommen." In
Berlin buhlten sogar "CDU und Linke um eine Koalition mit den
Grünen". Nach Ansicht Trittins geht die SPD "respektvoller mit den
Grünen um", seit diese durch die schwarz-grüne Koalition in Hamburg
den "alten Automatismus gebrochen" hätten, dass die SPD mit der CDU
regiere, wenn es für Rot-Grün nicht reiche. Der rot-grünen
Minderheitsregierung in NRW sagte Trittin eine lange Stabilität
voraus, da alle Parteien außer den Grünen Angst vor baldigen
Neuwahlen hätten.
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